Mein Fantasy-Lesehighlight 2024!
Bewertet mit 5 Sternen
Der lang erwartete Fortsetzungsband der Sonnenfeuer-Ballade löste bei mir einen spannungsreichen Leserausch aus, der nun in einen monatelang andauernden „kalten Entzug“ übergeht. Julia Dippel weiß offensichtlich, wie sie ihre LeserInnen verwirrt, emotional berührt und durch vollkommen unerwartete Wendungen nahezu zur Verzweiflung treibt. Mir war es durch ihre nervenaufreibende Vorgehensweise kaum möglich, auch nur ganz kurze Lesepausen einzulegen. Unbedingt musste ich erfahren, wie es mit Sin und Arez weiterging und ob sie die Intrigen am Karmesinhof entlarven können.
Wieder sehr gut umgesetzt war für mich der Lösungsansatz, das eine besonders aufgeheizte Szene zwischen Sintha und dem Syr der Syrs mittels eines QR-Codes zugänglich gemacht wurde. Ansonsten hätte ich sie wahrscheinlich übersprungen und ein quälendes schlechtes Gewissen beim Weiterblättern bedruckter Seiten empfunden ;). Viel wichtiger war für mich die Beantwortung der Frage, wer denn nun tatsächlich die unheimliche „Stimme in den Schatten“ ist? Meine eigenen Vermutungen entpuppten sich mehrmals als Fehlannahmen und diese Irreführung ist natürlich ein Qualitätsmerkmal durchdachter, komplexer Handlungspfade. Einige humorvolle und anrührende Szenen, die mir darüber hinaus Freude bereiteten, verdankt die Geschichte dem charmanten Irrlicht Nivi, das immer wieder kleine Gastauftritte hat, denen großer Applaus gebührt.
Fazit: Die hohen Erwartungen, welche „A Song to Raise a Storm“ im vorherigen Jahr an die Fortsetzung der Fantasy-Erzählung weckte, wurden mit dem zweiten Band mit Hochspannung und Raffinesse weit übertroffen. „A Storm to Kill a Kiss“ ist deshalb mein Genre-Lesehighlight 2024!