Rezension

Mein Flop des Jahres !

Geiger
von Gustaf Skördeman

Bewertet mit 1.5 Sternen

Meine Meinung:

Dieses Buch ist wohl eines der meistgelobtesten Bücher des Spannungsgenres in diesem Jahr, umso gespannter und erwartungsvoller war ich natürlich. Doch leider muss ich sagen, dass mich dieses Buch sehr enttäuscht hat und ich den Hype nicht wirklich nachvollziehen kann. Zunächst muss gesagt sein, dass es in diesem Thriller nicht um ein alltägliches Verbrechen geht, sondern sich die Szenerie und die Handlung hauptsächlich um Geschehnisse rundum die DDR abspielt und deshalb auch ein großer Fokus auf der Historie liegt und weniger auf dem Verbrechen an sich. Der Anfang der Geschichte war zunächst wirklich sehr spannend und die ersten zwei Kapitel habe ich mit einer Gänsehaut gelesen und förmlich verschlungen, doch leider blieb dies nicht so. 

Der Autor hat zwar einen sehr einfachen und soliden Schreibstil, dieser war auch nicht das Problem, vielmehr empfand ich seine einseitige Charakterdarstellung mehr als fragwürdig. Zum einen ist die ermittelnde Polizistin Sara ein durchaus schwieriger Charkter, der vom Leser (zumindest von mir) keinerlei Sympathien entgegengebracht bekam und ich sie als sehr anstrengende und manchmal sogar leicht nervende Protagonistin wahrgenommen habe. Doch das größte Problem liegt in der Darstellung der Männerfiguren in diesem Buch. Dazu muss gesagt werden, dass sehr viele Szenen in dem S**gewerbe spielt und diese neben der DDR einer der fokusiertesten Themen des Buches ist. Was der Autor hier schafft ist an Stigmatisierung und Verallgemeinerung im negativsten Sinne nicht zu überbieten. Denn in diesem Thriller sind wirklich alle Männer schlecht und haben höchst fragwürdige Neigungen, man bekommt den Eindruck Männer wären alle nur an S** denkende Wesen und dies noch nicht einmal auf normaler Ebene, sondern stets mit einer fragwürdigen Neigung inbegriffen. Und wenn sie vielleicht doch nicht so schlimm sind, wird von der Protagonistin gleich nochmal gedanklich stigmatisiert = Mann + unschuldig= kann gar nicht sein. 

Man wird als Leser also förmlich pausenlos mit diesen Themen zugeballert und von der Spannung und dem eigentlichen Fall bekommt man so gut wie nichts mit, sodass ich mich augenrollend einfach nur gelangweilt habe und verwundert war, über dieses monströse Männerbild. Hinzu kommt leider auch, dass die Szenen des oben genannten Gewerbes sehr bildlich und bis ins kleinste Detail beschrieben werden, wer da zu zartbesaitet ist, sollte dieses Buch möglicherweise besser nicht lesen. 

Mein Fazit:

Ein mittelmäßiger, sehr langatmiger Thriller, der mit einem solchen kaum etwas zu tun hat. Vielmehr steht die Historie und noch viel mehr klischeehaftes Denken im Vordergrund, welches mich wirklich sehr störte. Zudem ist dieses Buch aus der Spannungebene in meinen Augen häufig sehr langatmig geblieben. Ich kann diesem Buch leider nicht wirklich viel abgewinnen, deshalb 1,5 Sterne.