Rezension

Mein Herz wird dich finden von Jessi Kirby

Mein Herz wird dich finden - Jessi Kirby

Mein Herz wird dich finden
von Jessi Kirby

Als Mia und Noah sich das erste Mal begegnen, ist dies nicht ganz so schicksalhaft, wie Noah vielleicht meinen könnte. Denn Mia wollte nur einen einzigen Blick auf den Menschen werfen, welcher von nun an das Herz ihres verstorbenen Freundes Jacob transplantiert bekommen hat. Jacob ist bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen und Mia versucht zwar, ihre Trauer in den Griff zu bekommen, allerdings ist das natürlich noch längst nicht verarbeitet. Doch aus dem kurzen Blick auf Noah wird etwas viel längeres und - bevor sich Mia versieht - hat sie schon mehr als einmal den richtigen Zeitpunkt verpasst, um Noah wirklich zu gestehen, wer sie ist. Wird ihr Glück an der Wahrheit zerbrechen?

"Mein Herz wird dich finden" hat mich schon vom Cover her angesprochen - ein weisser Hintergrund mit glitzerndem Muster, der Titel in der Mitte gut erkennbar und ohne grelle Farben trotzdem auffällig und wunderschön. Man erwartet eine romantische Geschichte, die sehr zu Herzen geht und vielleicht sogar an der ein oder anderen Stelle so geschrieben wurde, dass man kaum mit dem Lesen aufhören kann. Die Schreibweise der Autorin Jessi Kirby war durchaus gut zu lesen, allerdings gibt es den ein oder anderen Punkt, der mich ein wenig gestört hat.

Zwischen jedem einzelnen der vierunddreißig Kapitel findet sich eine leere Doppelseite, die auf mich wie eine Unterbrechung gewirkt hat und mich einfach während der gesamten Lektüre immer wieder gestört hat. Am Kapitelanfang findet sich ein Zitat oder eine Erklärung, die etwas mit dem Herzen zu tun hat, was eine schöne Idee ist und mal mehr, mal weniger informativ war, allerdings immer eine schöne Einleitung ins folgende Kapitel.

Man erfährt die Geschichte aus Mias Sichtweise und dadurch sehr stark, wie sie unter Jacobs Verlust leidet und sich auch immer wieder in ein Schneckenhaus zurückzieht. Selbst als sie Gefühle für Noah entwickelt, sind es immer wieder Phasen, in denen sie in ihrer Trauer zu versinken scheint und an mehr als einer Stelle hatte ich so ein wenig das Gefühl, die Geschichte dreht sich im Kreis oder zieht sich auch zu sehr in die Länge.

Diese Länge ist es allerdings auch, die mir am Ende gefehlt hat. Hier ging es plötzlich sehr schnell und gerade dort hätte es meiner Meinung nach sicherlich gut getan, noch etwas länger zu verweilen.

Neben dem Schreibstil hat mir allerdings auch noch  gefallen, dass man mehr über das Thema der Organtransplantation erfährtt und hier auch die Seite der Empfänger (Noah) beschrieben wird, die selbst nach erfolgter Operation kein wirklich normales Leben führen können, sondern immer wieder oft schmerzlich daran erinnert werden.

Empfohlen wird "Mein Herz wird dich finden" für Leser ab 14 Jahren, erschienen bei FischerSauerländer.