Rezension

Mein Jahreshighlight aus dem Bereich Fantasy.

Hidden Legacy - Wilde Schatten - Ilona Andrews

Hidden Legacy - Wilde Schatten
von Ilona Andrews

Bewertet mit 5 Sternen

Ilona Andrews – Hidden Legacy, Band 3, Wilde Schatten

 

Victoria Tremaine ist der Grund, warum Nevada Baylor sich doch darauf einlässt, ein eigenes Haus zu gründen. Jene Frau, die damals Nevadas Vater so unter Druck gesetzt hat, dass er floh, erhebt nun Anspruch auf Nevada und deren Schwestern, denn das Haus Tremaine stirbt mit Victoria.

Doch Nevada hält nicht viel von ihrer machtgierigen, rachsüchtigen Oma und will auch nichts mit ihr zu tun haben. Wenn Nevada ein Haus gründet, wäre sie für drei Jahre vor den magischen Häusern sicher, sie könnte sich in der Zeit Allianzen aufbauen, Geld anhäufen und sich einen passenden Ehemann suchen, der zu ihrem Genprofil passt, und somit hochbegabte Kinder hervorbringen.

Connor steht ihr zur Seite und obwohl es ihn schier zerreißt, dass Nevada einen anderen Mann wählen könnte, versucht er sich im Hintergrund zu halten, damit ihr keine Nachteile durch die Verbindung zu ihm entstehen.

Als plötzlich Rynda Charles vor ihr steht, eine hochbegabte Empathin und ausgerechnet die Tochter von Olivia, die sie und Rogan vor gar nicht allzulanger Zeit getötet haben, da sie in den Machenschaften des Imperiums verwickelt ist, dass „eine neue Weltordnung“ herstellen will und den Unbekannten namens „Caesar“ unterstützen, denkt sie zuerst daran, dass es hier um Rache geht. Doch weit gefehlt, Ryndas Ehemann wurde entführt und die Entführer wollen etwas, das Olivia versteckt hat. Der ohnehin schon komplizierte Auftrag wird noch dadurch erschwert, das es sich bei Rynda um die Ex-Verlobte von Connor Mad Rogan handelt, und diese schmeisst sich auch prompt wieder an Nevadas Freund heran.

Wird Nevada den Fall aufklären können, denn schon bald gibt es Beweise für eine Verschwörung und wenn das nicht schon allein schlimm genug wäre, versucht Victoria ihre Enkelin einzuschüchtern und sie zur Mitarbeit zu zwingen...

 

Wow, ich habe den dritten Band der „Hidden Legacy“-Reihe verschlungen. Fand ich die ersten beiden Teile schon super, so hat mir „Wilde Schatten“ noch ein klein bisschen besser gefallen.

Damit hat es Ilona Andrews wieder geschafft: Ich habe mein Jahreshighlight im Bereich Fantasy schon gefunden.

Obwohl es auch möglich wäre, dieses Buch separat zu lesen, empfehle ich, die Reihe von Anfang an zu lesen, da sich hier sonst einige Situationen nicht ganz zuordnen lassen.

Der Erzählstil ist locker flockig, temporeich, fesselnd und mitreißend, die Story wird aufgrund der guten Balance zwischen Spannung, Überraschungen, Emotionen und Action schnell zu einem Pageturner. Ich brauchte nur wenige Sätze, und ich war sofort wieder in der Story drin, die mit kleineren Rückblicken gespickt ist. Dazu kommt die mystische Komponente und die Liebesbeziehung zwischen Connor und Nevada, die aber nicht zu präsent ist. Die Konfliktsituationen sind hier sehr gut herausgearbeitet, sodass sie glaubhaft und ja, auch manchmal ziemlich witzig, präsentiert werden.

Es gibt gleich mehrere Handlungsstränge: Zum einen Nevada die ihr eigenes Haus gründen will, und darauf wartet, dass sie und ihre Familie die Prüfungen bestehen, was schon allein für ein paar unschöne Situationen sorgt. Da die Prüfungen erst nach einer gewissen Zeit gemacht werden dürfen, nutzt sie die Zeit um Brian Sherwood zu finden, der entführt wurde. Nebenher muss sie sich mit Brians Frau Rynda herumschlagen, die die Nähe und Sicherheit von Rogan sucht. Victoria Tremaine versucht ihrer Enkelin habhaft zu werden und schickt ihr eine Killertruppe hinterher und nicht zuletzt gibt es dann noch das Problem, dass plötzlich Interessenten auftauchen, die sie nur aufgrund ihrer Gene heiraten wollen.

Die Story ist wunderbar abwechslungsreich, es macht Spaß den Dialogen zu folgen, die Schauplätze und die Handlung selbst wirkt so lebhaft und ausdrucksstark, dass die gesamte Geschichte kurzweilig und viel zu schnell vorüber ist. Nicht alle Fragen werden beantwortet und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Ilona Andrews hat ihren Charakteren eine schöne Tiefe und Lebendigkeit eingehaucht. Sie wirken realitätsnah und selbst die Bösewichte haben das „gewisse Etwas“, das sie zu interessanten Figuren macht. Mir gefällt die Vielzahl der Facetten, die die Charaktere hervorbringen, dass sich die Autorin immer wieder etwas neues für sie einfallen lässt. Egal ob es sich um einen Pflanzenmagier, Tiermagier oder Elementmagier handelt, uns wird immer wieder etwas neues präsentiert.

Nevada hat mir hier auch wieder sehr gut gefallen, über die Bücher hinweg macht sie eine schöne Entwicklung durch, sie wirkt mit jedem Band reifer und erwachsener, sie entscheidet zum Wohl ihrer Familie, aber sie sorgt auch dafür, dass es ihr gut geht mit ihren Entscheidungen.

Besonders gut wurden hier auch die Familienmitglieder und Rogan in Szene gesetzt, der diesmal eher im Hintergrund agiert, um Nevada nicht als schwach darstehen zu lassen. Er handelt somit gegen alle seine Prinzipien, denn am liebsten will er sie in Watte packen, beschützen und jeden töten, der es wagt, sich mit ihr anzulegen. Dieser Twist ist ebenfalls sehr gut herausgearbeitet und genau das bringt auch die richtige Würze in die Beziehung.

 

Einfach nur klasse, und ich kann die Reihe auf jeden Fall empfehlen.

 

Das Cover passt sehr schön zur Reihe, ist farblich nicht zu aufdringlich und die Details machen daraus einen hübschen Blickfang.

 

Fazit: Mein Jahreshighlight aus dem Bereich Fantasy. 5 Sterne.