Rezension

Mein Leseeindruck

Das Pestdorf - Deana Zinßmeister

Das Pestdorf
von Deana Zinßmeister

Bewertet mit 5 Sternen

~~Endlich war es soweit. Der dritte Teil der Pesttrilogie um Susanna, Urs und den bereits bekannten Protagonisten war erschienen. Logisch, dass ich mir diesen Band auf gar keinem Fall entgehen lassen wollte.

Dieses Mal hatte sich die Autorin, Deana Zinßmeister einem ganz besonderen Thema zugewandt: Homosexualität in der Neuzeit/Mittelalter. Ein wirklich schwerwiegendes Thema, wenn man sich die Diskussionen heute ansieht. Aber wie muss das erst im Mittelalters gewesen sein.

Die Autorin erzählt von Michael, der in Italien seine große Liebe zu Andrea entdeckt hat. Nun, Andrea? Ja, denn dieses ist auch ein männlicher Name. So stellt sich nunmehr heraus, dass Michael schwul ist. Seine Eltern verstehen die Welt nicht mehr. Was haben sie nur falsch gemacht? Auch seine Schwester fürchtet sich nun vor ihm. Was wird ihr Verehrer dazu sagen? Wird er sie überhaupt noch annehmen wollen? Nicht zu vergessen, die Kirche, die Homosexualität strikt ablehnt und als Krankheit bzw. Strafen abtut. Aber nicht genug damit, nun bricht auch noch erneut die Pest aus.

Mir haben diese beiden Handlungsstränge sehr gut gefallen, da sie sehr anschaulich dargebracht wurden. Wie man im Nachwort auch lesen kann, hat die Autorin wirklich sehr gründlich recherchiert, weshalb ihr auch m.E. ein großartiger Roman gelungen ist.

Die Protagonisten, bereits aus den beiden Vorgängerbänden (Das Pestzeichen und der Pestreiter) bekannt, haben sich hervorragend mit den doch sehr schwierigen Themen ergänzt. Alles wurde so bildhaft beschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, den Duft der Blumenwiese, aber auch den Gestank des faulen Fleisches selbst wahrzunehmen.

Fazit:

Wer historische Roman liebt, wird mit diesem Buch genau ins Schwarze treffen. Ein fesselnder, unterhaltsamer und auch spannender Roman, dem ich sehr gerne 5 Sterne vergebe und meinen Lesetipp ausspreche.