Rezension

Mein Leseeindruck

Post Mortem - Tränen aus Blut - Mark Roderick

Post Mortem - Tränen aus Blut
von Mark Roderick

Bewertet mit 4 Sternen

~~Die Tropfen auf dem Cover haben mich schon in der Buchhandlung fasziniert. Immer wieder musste ich mit den Finger darüber streicheln und die Unebenheiten befühlen. Eigentlich ein eher unscheinbaren Cover, bedingt durch den Grautöne, jedoch die Tropfen geben dem Cover den richtigen Kick.

Der erste Satz, nachdem der Leser (laut Forschung) bereits feststellt, ob das Buch gefällt oder nicht, lautet: Der fensterlose, weiß gekachelte Raum hatte etwas von einer Leichenhalle - das empfand Leon Bruckner jedes Mal so, wenn er hierherkam.

Hm...wer ist dieser Leon Bruckner? Und wo ist er wirklich? Meines Erachtens macht der Satz neugierig und ich möchte mehr wissen. Deshalb gibt es nur eines ....lesen.

Schon nach wenigen Worten habe ich so eine unterschwellige Spannung feststellen können.  [Achtung Spoilergefahr] Avram macht sich auf die Suche nach seinem Bruder, dem Reporter. Die Beschreibung des Hofes, den die beiden Brüder einst übernommen hatten, klingt nach Ruhe und Beschaulichkeit. Aber als Avram in das Haus tritt, erschleicht den Leser eine leichte Gänsehaut und die Spannung nimmt zu. Unbemerkt saugt man selbst jede noch so kleine Information auf und fängt an, Goran hinter verschlossenen Türen zu vermuten. Die Beschreibung von den Töpfen und dem umgefallenen Glas, tun ihr Übriges dazu. Dann der Szenenwechsel und der Leser trifft auf Emilia.

Emilia arbeitet bei Interpol und wird zu einem Hotel gerufen. Dort wurde neben einem Toten ein Brief gefunden, der an sie adressiert war. Die Zeilen des Briefes sind ein einziger Hilferuf. Emilia ist jedoch irritiert, da sie den Toten nicht kennt. Weshalb hatte er genau ihr diesen merkwürdigen Hilferuf hinterlassen?

Der Autor beweist durch sein sprachliches Geschick, den Leser bei Laune zu halten. Durch die kurzen Kapitel die ständig zwischen den beiden Protagonisten wechseln, baut er eine gewisse Spannung auf. Leider konnte dieser Spannungsbogen nicht durchgängig gehalten werden. Dadurch, dass aus beiden Perspektiven beschrieben wurde, traten öfter Wiederholungen auf, die meinen Lesefluss etwas gehemmt haben.

Beide Protagonisten fand ich sehr gut charakterisiert und stimmig, jedoch hat mir die Rolle der Emilia deutlich besser gefallen.

 Abschließend kann ich sagen, dass ich mich schon auf den Nachfolgeband freuen und gespannt bin, wie sich beide Charakteren noch weiter entwickeln.