Rezension

Mein persönliches Kochbuchhighlight für den Sommer

Great Adventure Cooking - Iwan Hediger, Yves Seeholzer

Great Adventure Cooking
von Iwan Hediger Yves Seeholzer

Bewertet mit 5 Sternen

Die beiden Schweizer Köche Iwan Hediger und Yves Seeholzer alias die Zwei Pfannen reisen gemeinsam mit ihren Partnerinnen und einem Landrover durch Neuseeland, an die abgelegensten Orte der Natur, lassen sich dort inspirieren und kreieren so ganz nebenbei auch noch 48 leckere Gerichte. "Great Adventure Cooking" ist dabei mehr als eine einfache Aneinanderreihung ihrer dort entwickelten Rezepte, es ist eine Reise, ein kreatives und inspirierendes (Koch-)Abenteuer. Der Clou am Buch? Man braucht eigentlich nur zwei Pfannen, etwas zum Abmessen, Löffel, ein Messer, ein Brett, einige Zutaten und natürlich ganz viel Lust Neues zu entdecken, einfach mal etwas auszuprobieren und mal eben nicht bis ins kleinste Fitzelchen geplant abzuarbeiten. Ihre Gerichte sind so abwechslungsreich wie die Natur selbst. So gibt’s neben der einfachen Zutatenliste und Anleitung auch stets eine kleine Liste von flexiblen Zutaten, die dann allerdings auch wieder nur als Anregung gesehen werden sollten. Kochen ist Freude am Ausprobieren, egal ob unterwegs oder daheim. Die beiden hat es auf eine spannende Reise nach Neuseeland verschlagen und sie haben Erlebnis, Freude am Leben und gemeinsame Leidenschaft in etwas ganz tolles verpackt. Great Adventure Cooking ist ihr persönliches Fotoalbum mit zahlreichen Eindrücken und persönlichen Momenten ihrer Reise am anderen Ende der Welt. 

 

“Uns ging es nie darum, Rezepte zu erschaffen, die genau so, bis auf den letzten Salzkrümel, nachgekocht werden müssen. Vielmehr sind wir fasziniert davon, Neues zu wagen, und wollen dich auf diese Reise mitnehmen.”

Für mich ist dieses Buch irgendwie wie ein großartiger Dia-Vortrag und gerade dafür liebe ich dieses Kochbuch so ungemein. Bei vielen Hochglanz-Kochbüchern geht die individuelle Note so komplett verloren, alles ist mega inszeniert und einzelne Beschreibungen sind ähnlich hochtrabend formuliert, sodass man eigentlich spätestens beim Lesen die Freude am Kochen verliert. Aber hier trägt einfach jedes einzelne Foto und jede noch so kleinste Anmerkung ihre persönliche Handschrift und ist irgendwie zugleich ein Stück Abenteuer und Neuseeland. Ihre Texte sind recht simpel, gleichen teilweise gar Erzählungen, die gerade durch die zahlreichen Impressionen so unverwechselbar sympathisch und locker rüberkommen, wie ich es bei einem Kochbuch eigentlich noch nie gesehen habe. Und so machen dann auch so leicht verrückte Gerichte wie “Mungobohnen-Süßkartoffel-Salat mit Aprikosen, Stangensellerie und Limette”,”Würzige Pilzknödel mit Bierbirnen” oder “Bananen-Erdnuss-Eintopf mit karamellisierter Banane und marinierten Zuckerschoten” einfach Bock ausprobiert zu werden. Und ja, natürlich geht es auch eine Nummer ‘normaler’… z.B. mit “Quinoabratlinge mit Tomaten-Mais-Salat” oder “Gebratener Pak Choi mit Tempeh auf Selleriepüree und mariniertem Rhabarber”. Es ist ein Buch voller Inspiration, Leben und einfach perfekt für den Sommer. Und damit ist es dann tatsächlich auch eins meiner liebsten Kochbücher. Ach, eins noch… es ist ein veganes Kochbuch, aber ehrlich gesagt, wenn so vegan geht, dann bitte mehr davon.