Rezension

Mein Sorgenkindchen

The way to find trust: Lara & Ben - Carolin Emrich

The way to find trust: Lara & Ben
von Carolin Emrich

Bewertet mit 3 Sternen

Rezension „The way to find trust: Lara & Ben“ von Carolin Emrich 

 

 

 

Meinung 

 

Ehrlichkeit, Echtheit, Authentizität - Das steht in jedem Band für diese Reihe und auch nach Ben und Lara gab es keinen Zweifel daran. Carolin Emrichs Bücher machen süchtig und man spürt hinter den Seiten die Liebe und Hingabe, mit der sich die Autorin den Protagonisten und Themen widmet. Realität und Normalität sind ein großer Kern des dritten Bandes, der mir aber so manche Probleme bereitete und bisher von allen gelesenen Teilen am meisten aus der Reihe hüpft. 

 

Laras und Bens Geschichte ergibt zusammen mit den anderen das große Ganze und wird in der Gegenwart fortgeführt. Beide konnten wir schon in den Vorgängern kennenlernen. Die beiden leben, ebenso wie Basti und Lars im betreuten wohnen. Jeder dort hat sein eigenes Paket zu tragen, aufgrund einer Vergangenheit, die aus Dunkelheit und Abgründen besteht. Nicht ohne Grund sind Lara und Ben dort. Während Ben der in sich gekehrte Junge ist, entdeckt Lara sich selbst. Die beiden sind beste Freunde und ihr Zusammenhalt war beispiellos. Doch es gab Facetten an ihnen, mit denen ich nicht konform ging. 

 

Charakterzüge in ihren Persönlichkeiten, mit denen ich nicht umzugehen wusste machten die beiden nicht unsympathisch, aber auch nicht greifbar im Bereich der Emotionen und Gedanken rund um sie herum. Es fiel mir schwer mit ihnen mitzufühlen, obgleich ich mich in sie hineinversetzen und ihre Charaktere verstehen konnte. Immerzu kratzten die Gefühle nur an meiner Oberfläche und gingen für mich nicht Tief genug. Vielleicht fehlte mir auch der spektakuläre Fokus, welcher gerade in Band 1&2 so hoch zu finden war. Besonders Lara strapazierte meine Nerven oft und manche Momente waren mir einfach zu sehr von Ruhe umgeben. 

 

Ich liebe den Stil der Autorin und gewiss war dieser nicht das Problem. Ihre Worte lassen den Leser treiben und sind durchzogen von zahlreichen Nuancen. Ben hat mein Herz deutlich mehr in Beschlag genommen und seine Entwicklung war für mich spannend, ehrlich und so wunderschön. Lara lief zwar neben mir her, doch zu ihr finden konnte ich kaum. Was aus Lara und Ben wird bleibt offen und hat nicht unbedingt das typischen Happy End Feeling. Brauchte ich auch nicht, denn wie es war, war es gut. So bleibt dem Leser, in den weiteren Bänden zu entdecken, was aus ihnen geworden ist. 

 

Für Überraschungen sorgten Ben und Lara zwar nicht, doch taten es alt Bekannte, deren Leben nicht unbedingt verkaufen ist, wie ich es mir gedacht habe. Dieser Fakt macht die Reihe so einzigartig besonders und vor allem wertvoll. 

 

 

Fazit 

 

Nicht immer können wir nach einem Buch himmelhoch Jauchzen und so wird „The way to find Trust“ mein kleines Sorgenkindchen. Lara war für mich ein Teenager, deren Gefühle ich nicht greifen und Handlungen teils nicht verstehen konnte. Mir fehlte die Verbindung zu ihr, was gewiss nicht am Alter lag, sondern an dem, wie sie war. Ben hingegen erreichte mich mehr, wenngleich seine Ruhe manchmal zu trostlos für mich war. Ja, wir reden hier über Realität und Normalität, doch wollte mich beides nicht erfassen. Die Nebenhandlung brachte allerdings Freude und Überraschungen, in eine ansonsten flache Haupthandlung. 

 

 

 3/5 Sterne