Rezension

Meine amerikanische Freundin

Meine amerikanische Freundin
von Michèle Halberstadt

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive einer Französin erzählt. Ihre beste Freundin, die Amerikanerin Molly, liegt im Krankenhaus im Koma. Die Erzählerin ist über diese schreckliche Nachricht derart geschockt, dass sie beginnt, ihre gemeinsamen Erlebnisse und Geschichten, die sie und Molly erlebt haben, in einem Tagebuch niederzuschreiben. Die beiden Freundinnen haben sich durch ihre Arbeit für die Filmindustrie kennengelernt. Daraus hat sich im Laufe der Jahre eine tiefe Freundschaft ergeben. Doch nun liegt Molly im Koma und keiner weiß, wie lange dieser Zustand andauern wird und in welcher Verfassung Molly sich befinden wird, wenn sie wieder erwacht. Und ob sie überhaupt wieder erwachen wird.

Meine Meinung:
Das Buch scheint mit 152 Seiten recht dünn. Doch die Geschichte braucht meiner Meinung nach nicht mehr Seiten. Die Erzählerin verarbeitet die furchtbare Nachricht, dass ihre liebe Freundin im Koma liegt, durch das Niederschreiben der gemeinsamen Geschichte. Dabei erfährt der Leser, wie die beiden unterschiedlichen Frauen sich kennengelernt haben und wie sich deren Freundschaft immer mehr vertieft hat durch gemeinsame Erlebnisse. Als Molly dann endlich aus dem Koma erwacht, hat sie sich verändert. Die Gefühle der Erzählerin, wie sie damit umgeht und welche Gefühle und Empfindungen sie dabei hat, werden gut dargestellt, ohne künstlich auf die Tränendrüse zu drücken. Die verständlichen Sorgen und Ängste waren nachvollziehbar. Auch die Tatsache, dass die Erzählerin sich von ihrer Freundin zwischendurch etwas distanziert, weil sie nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll, war verständlich und nachvollziehbar. Doch immer wieder blitzen kleine Fetzen von Mollys früherer Art und ihrem Humor durch. Und dass Molly mit ihrer Situation, im Rollstuhl zu sitzen, nicht glücklich ist und dies auch andere Menschen spüren lässt, ist einfach nur menschlich. Ich glaube, dass es vielen Menschen in den Situationen von der Erzählerin und von Molly ähnlich gehen würde. Ich fand den Roman lesenswert, obwohl wenig Kommunikation statt fand. Ich vergebe vier Sterne.