Rezension

Meine Erwartungen waren zu hoch

Élite: Tödliche Geheimnisse - Abril Zamora

Élite: Tödliche Geheimnisse
von Abril Zamora

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover:
Passt sehr gut zum Buch, es zeigt nicht zu viel und die Schuluniform macht direkt klar, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt.

Meine Meinung:

Ich habe die Serie gesehen, die ebenfalls Elite heißt und auf Netflix zu sehen ist. Dies muss aber nicht geschehen sein um dieses Buch zu verstehen.  Die bekannten Charaktere kommen nur am Rande vor, die wichtigen Eckpunkte der Serie werden hier aufgegriffen, eingearbeitet und aus einer anderen Sicht dargestellt.

In diesem Buch folgen wir den vier Freunden Paula, Gorka, Melena (Marie Elena) und Janine. Außerdem treffen wir auf Mario, dem sogenannten Schulgott, Anführer der coolen Jungs und eine andere Liga als die anderen. 
Während Janine mit Konfektionsgröße 40 schon als „die Fette“ bezeichnet wird und ungesunderweise in einen Jungen verliebt ist, der sie nicht mag. Ist Paula unglücklich verliebt, ebenfalls Gorka. Und Melena hat Probleme mit ihrer Mutter. Soweit sind es normale Teenager Probleme und nichts Besonderes.

Leider waren diese Probleme und Gefühle der Protagonisten immer recht oberflächlich geschrieben. Nach einem Streit kommt nur eine kleine Aussprache, bei der es recht flach bleibt, die Gefühle kommen nicht rüber.  „Die beiden jungen Frauen gehen davon.“ (Ein Beispiel und nicht im Buch so vorgekommen) Es fehlt an Emotionen, an Tiefe und manchmal auch an Selbstachtung der Charaktere. Besonders Janine wollte ich das ein oder andere Mal schütteln, denn das war schon hart.
Es war eher ein beschreibender Stil, man war nicht direkt „dabei.“ Kurze Sätze und lange Kapitel machen es nicht einfacher der Geschichte zu folgen.  Es war eher wie eine Erzählung eines Bekannten, der die Geschehnisse wiedergibt, als eine richtige Romanform. (Für mich als Laie zumindest)

Was ich ebenfalls als schwierig empfinde, war der Wechsel der Perspektiven. Mitten in den, recht langen, Kapiteln sind immer wieder Abschnitte, die Monologen gleichen. Sie sind anscheinend aus dem Verhör mit der Kommissarin, die im Mordfall Marina ermittelt. Es war immer wieder eine kleine Herausforderung herauszufinden, wer jetzt grade redet. Meistens war es durch die kleinen Probleme und Geschehnisse erkennbar. Ich hätte mir hier gewünscht, dass es kenntlich gemacht werden würde. Es wechselt zwischen den Tagebuch- Einträgen, Gedanken der Kommissarin und eben diesen Verhören.  Es wurde zwar durch verschiedene Schriften deutlich gemacht, war aber grade zu Beginn schwierig zu folgen.

Ich würde dem Buch gerne mehr positives abgewinnen, aber leider kann ich es nicht. Es passiert recht wenig, das Geschehen aus dem Klappentext lässt auf sich warten und eine Auflösung gibt es, da es eine Trilogie wird, ebenfalls noch nicht.

Mein Fazit:
Ein recht mauer Auftakt einer doch interessanten Idee. Der Stil machte es mir manchmal schwer wirklich dabei zu bleiben.
Am Ende erfährt man, dass die Autorin ebenfalls Drehbuchautorin ist. Ich merkte dies dem Buch an, mit Schauspielern, die die Gefühle wiedergeben, wäre es bestimmt besser geworden. So blieben die Charaktere recht blass.
Trotzdem bin ich auf die Fortsetzung gespannt, wird es in eine andere Richtung gehen als die Serie?