Rezension

meine Erwartungen wurden übertroffen

Pandora - Liv Amber, Alexander Berg

Pandora
von Liv Amber Alexander Berg

Krimi trifft deutsche Geschichte

Das Cover zeigt ein Foto aus der Zeit in der der Roman spielt und ist damit sehr authentisch. Der grelle Schriftzug und Buchrücken stehen in gutem Kontrast dazu und erwecken die Aufmerksamkeit des potentiellen Lesers.

Das Buch beginnt mit einem kurzen spannenden Prolog. Es schließen sich 74 Kapitel von angenehmer Länge (eins geht immer noch!) aufgeteilt in drei Teile an. Mit einem sachlichen Nachwort der Autoren schließt der Roman.

Die Hauptfiguren Stein und Wuttke sind sehr unterschiedlich und zunächst kein Team, wachsen aber im Laufe des Romans zusammen. Die Ermittlungen drehen sich um zwei miteinander verzahnte Fälle. Einer spielt in der Gegenwart der Nachkriegszeit, der andere in der Vergangenheit während des Kriegs bzw. kurz danach. Die Figuren entsprechen der damaligen Rollenverteilung, so dass Männer die Macher sind und Frauen eher das Beiwerk. Die Charaktere sind gut und nachvollziehbar beschrieben. Es wird deutlich, dass die Ereignisse und Erlebnisse des Kriegs bei jeder Person auf unterschiedliche Weise nachwirken („dunkle Geheimnisse in der Vergangenheit“).

Auch wenn ich bereits in Kapitel 27 eine Vorahnung hatte, war das Buch aufgrund der Vielschichtigkeit bis zum Schluss lesenswert und hat meine Erwartungen übertroffen. Es beschreibt nicht nur einen spannenden Kriminalfall im gespaltenen Berlin des Jahres 1948, sondern ist ein Roman mit darüber hinaus gehendem historischen Hintergrund. Man erfährt wieder einmal (mehr) Details über die Schrecken in der Nazizeit. Dem Autorenduo ist es sehr gut gelungen, beide Themen geschickt miteinander zu verweben.

Ich bin äußerst gespannt, ob die angekündigte Fortsetzung der Reihe an diesem gelungenen Auftakt anknüpfen kann.

Es sei noch erwähnt, dass es sich um eine nachhaltige Buchproduktion handelt.