Rezension

Meine Heimat

Du springst, ich falle - Maryam Madjidi

Du springst, ich falle
von Maryam Madjidi

Maryam Madjidi wird 1980 im Iran geboren. Ihre Eltern sind leiden-schaftliche Regimekritiker und treten auch öffentlich für die Freiheit ein. Ein nicht gern gesehener Umstand in Iran, so dass es kurze Zeit später lediglich die Option gibt, das Land zu verlassen. Die kleine Maryam kehrt ihrer Heimat mit fünf Jahren den Rücken und muss im vermeintlichen freien Paris als Exilantin ihr Leben aufbauen. 
Die Autorin und gleichzeitig auch Hauptprotagonistin ihres Buches, legt mit ihrem Roman ein bemerkenswertes Debüt hin. Ich war positiv überrascht, wie es ihr gelingt, die Unannehmlichkeiten ihrer alten Heimat mit so viel Leidenschaft und Herzblut zu schildern, dass die Sehnsucht zu ihren Wurzeln nachvollziehbar bestehen bleibt. Sie entwickelt sich von einem verunsicherten und zurückgezogenen Mädchen zu einer selbstbewussten und leidenschaftlichen Frau. Ihr Weg dorthin ist von vielen Gefühlen und persönlichen Niederlagen geprägt, die sie aber in ihrer Persönlichkeit stärken. So lehnt sie es anfangs strikt ab, die französische Sprache zu lernen, um später ihre Muttersprache zu verleugnen. In ihrer Selbstfindung versucht sie sich darüber im klaren zu werden, was für sie Heimat bedeutet. Maryam Madjidi erzählt aus ihrem Leben in einem aus meiner Sicht sehr schönen und bemerkenswerten Schreibstil. Sie beschreibt die Situationen streckenweise poetisch und es macht einfach Spaß ihren Worten zu folgen.
"Du springst, ich falle" hat mich wirklich positiv überrascht. Ein sehr schönes Buch mit einem ernsten Hintergrund, Welches zum Nach-denken anregt. Von mir gibt es dafür eine absolute Leseempfehlung und die vollen fünf von fünf Sternen. Ein kleiner Schatz!!!