Rezension

Meine Rezension von LovelyBooks

Er ist wieder da - Timur Vermes

Er ist wieder da
von Timur Vermes

Hitler erwacht im Jahre 2011 in Berlin. Dieses Buch versucht die verschrobene Denkweise des berüchtigten Diktators auf witzige Weise darzustellen.

Mit dem Roman „Er ist wieder da“ hat es Timur Vermes eine Satire geschrieben, welche sich in der letzten Zeit beharrlich auf den Bestsellerlisten hält. Der Roman wird von dem Ich-Erzähler Adolf Hitler erzählt, welcher im Sommer 2011 auf einem Grundstück in Berlin erwacht. Schnell akzeptiert er die seltsamen Umstände und seine neue Umgebung und startet eine Karriere im Fernsehen.

 

Als ich das Buch erstmals im Internet durch Thalia-Werbung entdeckt habe, zeichnete sich unmittelbar ein Schmunzeln in meinem Gesicht ab. Der Titel „Er ist wieder da“ zusammen mit dem Buchcover sagte bereits alles. Einen weiteren Lacher brachte mir der Preis des Buches ein: 19,33€ (Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt). Mir war also klar: Dieses Buch muss ich haben!

Ich habe mir das Buch also zugelegt und angefangen zu lesen. Hitler wacht zu Beginn des Romans vollkommen kontextlos im Jahre 2011 mitten in Berlin auf, woran ich mich erst mal weniger gestört habe. Der Roman birgt einige Lacher, wovon ich an dieser Stelle allerdings kein Beispiel bringen möchte, um nichts vorweg zu nehmen. Die Gedanken Hitlers beschreibt Vermes erstaunlich realistisch, was man dem Autor zum einen zu Gute halten muss, was zum anderen viele aber auch aufmerken lässt, denn es ist nicht zu bestreiten, dass der Leser mit diesem fiktiven Adolf Hitler sympathisiert. Hier streiten sich die Gemüter. Wird Hitler als Witzfigur oder nicht doch eher als Held des Romans dargestellt? Sind Hitlers Gedanken zu nachvollziehbar aufgeführt? Darf man Hitler als einen solch freundlichen Mann darstellen?

Zwangsläufig baut man beim Lesen Sympathien zu diesem fiktiven Adolf Hitler auf und auch ist dieser Hitler eine Art Held des Romans. Auf den ersten Blick mag es vielleicht sogar so scheinen, dass Hitler keine Witzfigur ist, sondern viel eher die einzige Person, die keine Witzfigur verkörpert. Auf den ersten Blick mögen vielleicht auch Hitlers Gedanken nachvollziehbar wirken. Doch muss das wirklich schlecht sein? Nein.

Von einem aufmerksamen Leser darf man wohl erwarten, dass seine Lektüre etwas kritischer sieht, auch wenn er lediglich zur Unterhaltung liest. Es brauch nicht viel, um zu erkennen, dass Hitlers auf den ersten Blick logisch erscheinenden Gedanken in Wahrheit totaler Schwachsinn sind. Hitler war eben ein Redner und rhetorischer Künstler, der wusste, wie man eine leere Aussage mit vielen Worten auffüllt, damit es am Ende nachvollziehbar klingt.

Leider lässt der Autor einige Dinge offen. Zwar stört das beim Lesen nicht massiv, doch wäre es an der ein - oder anderen Stelle schon interessant gewesen, zu erfahren, wie sich die Handlung entwickelt.

 

Insgesamt lässt sich aber sagen, dass es Timur Vermes mit „Er ist wieder da“ gelungen ist einen Roman zu schreiben, welcher zum einen amüsant und zum anderen auch ziemlich realistisch ist. Mit einer etwas kritischen Lesehaltung kann man den Roman sogar insofern als wertvoll betrachten, als dass er den Nationalsozialismus ins Lächerliche zieht.