Rezension

Meiner Meinung nach, hätte man noch mehr herausholen können.

Pandatage - James Gould-Bourn

Pandatage
von James Gould-Bourn

Bewertet mit 3 Sternen

Wie viele Schicksalsschläge kann ein Mensch verkraften? Danny hat nicht nur seine geliebte Frau verloren, sondern gleich noch einen Teil seines Sohns. Seit seine Mutter nicht mehr lebt, hat Will aufgehört zu sprechen. Und als würde dies Danny nicht schon vor genug Herausforderungen stellen, verliert er auch noch seinen Job und in Kürze die gemeinsame Wohnung. In der Hoffnung irgendeine Anstellung zu finden, rennt Danny durch die ganze Stadt. Doch schnell muss er feststellen, dass ein Mann ohne berufliche Qualifikationen und mit einem elfjährigen Sohn zu Hause, nicht die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Als er schließlich im Park landet und einige Straßenkünstler beobachtet, beschließt er, dass er von nun an zu ihnen gehört. Er kauft sich ein billiges Pandakostüm und beginnt zu tanzen. Nur leider ist er mehr als schlecht darin, sodass zunächst niemand stehenbleibt, um ihm Geld zuzuwerfen. Seine Situation hört einfach nicht auf aussichtslos zu sein. Als jedoch eines Tages sein Sohn Will in den Park kommt und mit Danny, in seiner kostümierten Form, spricht, schöpft dieser neue Hoffnung. Irgendwie muss er es schaffen sich und seinen Sohn weiterhin über Wasser zu halten.

Character (6/10):
Man muss dem Buch lassen, dass es sehr interessante Charaktere hat. Danny, Will, Krystal und Ivan waren alle wirklich eine absolute Nummer für sich. Durch die unterschiedlichen Figuren hat der Autor eine Menge Humor in die Geschichte gebracht. Was ich an dieser Stelle jedoch anmerken möchte, ist das ich bei Ivan als Charakter eine potenziell rassistische Darstellung sehe, welche möglicherweise humorvoll gemeint, aber deswegen nicht weniger problematisch ist.

Atmosphere (5/10):
Die Atmosphäre der Geschichte konnte mich nicht vollkommen abholen. Es war alles sehr simpel gehalten. Nicht schlecht, aber auch einfach nichts, was mich besonders in seinen Bann ziehen konnte.

Writing Style (8/10):
Der Schreibstil des Buchs hat mir gut gefallen. Es war sehr locker, leicht und humorvoll.

Plot (6/10):
Zu Beginn fand ich die Handlung des Buchs sehr interessant und emotional. Leider hat dies für mich im Laufe des Buchs abgenommen. Während die Emotionalität durch Humor ersetzt wurde, was ich durchaus nicht schlecht fand, blieb mir der Tiefgang ein wenig auf der Strecke. Ich hatte mir da ein wenig mehr von dem Buch erhofft. Letztendlich hatte es sich für mich doch ein bisschen zu unrealistisch aufgelöst.

Intrigue (5/10):
Leider war “Pandatage” für mich auch nur mittelmäßig packend. Stellenweise hab ich gerne zur Hand genommen und gelesen, dann habe ich es aber auch wieder einfach zur Seite gelegt.

Logic (5/10):
Für mich war das Ende persönlich ein wenig zu konstruiert und ‘perfekt’, dafür mit wie vielen Herausforderungen Danny zu Beginn des Buchs zu kämpfen hatte.

Enjoyment (6/10):
Alles in allem hatte ich Spaß am Lesen, vor allem durch die vielen witzigen Stellen. Persönlich hätte ich mir jedoch noch mehr Tiefgang gewünscht.

Fazit (5,9/10):
Leider konnte mich “Pandatage” nicht vollkommen überzeugen. Während das Buch einen sehr angenehmen Schreibstil und eine Handlung mit viel Potenzial hat, wurde dieses meiner Meinung nicht vollends ausgeschöpft. Beziehungsweise, nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Abgesehen von den ersten Kapiteln wurde vom Autor mehr auf Humor als Emotionalität und Tiefe gesetzt. Ich persönlich hätte lieber noch ein bisschen mehr mit den Charakteren gelitten und vielleicht ein weniger perfektes Ende gewollt. Für mich war dieses doch ein bisschen zu unrealistisch, dafür, dass es so tragisch begonnen hat. Natürlich wollte ich ein Happy End für Danny und Will, aber vielleicht doch eher eins, welches eine Spur realistischer ist.