Rezension

melancholisch, depressiv aber interessant

All das zu verlieren - Leïla Slimani

All das zu verlieren
von Leila Slimani

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt (übernommen):

Nach außen hin führt Adèle ein Leben, dem es an nichts fehlt. Sie arbeitet für eine Pariser Tageszeitung, ist unabhängig. Mit ihrem Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn lebt sie in einem schicken Viertel, ganz in der Nähe von Montmartre. Sie reisen, sie fahren übers Wochenende ans Meer. Dennoch macht Adèle dieses Leben nicht glücklich. Gelangweilt eilt sie durch die grauen Straßen, trifft sich mit Männern, hat Sex mit Fremden. Sie weiß, dass ihr die Kontrolle entgleitet. Sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte. Trotzdem setzt sie alles aufs Spiel.

 

Meine Meinung:

Leïla Slimani beschreibt ihre Handlung und die Hauptperson Adele sehr depressiv und melancholisch. Diese Schreibart hat mich etwas heruntergezogen. Auch die Sexszenen fand ich zum Teil sehr grenzwertig und ich hätte diese, in diesem Ausmaß nicht gebraucht. Dagegen fand ich Adeles innere Zerrissenheit unfassbar gelungen dargestellt und war beim Lesen wirklich begeistert und fasziniert. Allerdings hätte ich mir mehr Erklärungen zu Adeles Verhalten gewünscht und auch das offene Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen. Adele ist ein wirklich interessanter Charakter und ich mochte ihre Darstellung im Großen und Ganzen wirklich gerne.

 

Mein persönliches Fazit:

„All das zu verlieren“ ist ein interessanter Roman, der einige gute Ansätze hat, aber mich im Großen und Ganzen nicht überzeugen konnte. Die melancholische und depressive Stimmung sowie das Ende haben mich leider ziemlich unbefriedigt zurückgelassen. Adeles Zerrissenheit und die Darstellung dieser konnte mich hingegen komplett überzeugen, warum ich 3 von 5 Sterne vergebe.