Rezension

Melancholisch gut

Das Schmetterlingsmädchen - Laura Moriarty

Das Schmetterlingsmädchen
von Laura Moriarty

Bewertet mit 3.5 Sternen

Irgendwie ist diese Geschichte um einen aufstrebenden Star und ihre kurzzeitige Gouvernante wie eine Entpuppung. Louise, ein wunderschöner Teenager aus einem amerikanischen Vorortidyll, darf zusammen mit Cora, einer mittelalternlichen Anstandsdame für ein paar Wochen nach New York. Das Mädchen hat dort die Chance auf ein Engagement auf der Bühne. Diese beiden unterschiedlichen Frauen, die doch anfangs so durchscheinend erscheinen, entwickeln sich im Laufe des Buches zu vielschichtigen Persönlichkeiten mit sehr tiefen Tälern und schwarzen Löchern. Bis zuletzt fieberte ich mit, denn die Erzählung endet mit dem Lebensende von Cora. Das war und ist für mich immer ein versöhnlicher Schlusspunkt. Sehr schön dargestellt die damalige Aufbruchzeit von jungen Künstlern. Interessant der Ansatz das schwulenfeindliche Amerika und der Zwang der Verdeckung in Scheinehen. Sehr überraschend. Gut zu lesen.