Rezension

Melancholisch, traurigschön, toll

Unterm Lagerfeuer - Nickolas Butler

Unterm Lagerfeuer
von Nickolas Butler

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem mich sein Roman „Die Herzen der Männer“ nicht hundertprozentig überzeugt hatte, hat dieser wunderbare Kurzgeschichtenband mich wieder komplett mit Nickolas Butler versöhnt. Genauso melancholisch und traurigschön wie „Shotgun Lovesongs“, dazu abwechslungsreich und sehr stimmungsvoll.

Die Geschichten erzählen von Freundschaft, Liebe, begangenen Fehlern, guten und schlechten Beziehungen und den verschlungenen Pfaden, denen das Leben so folgt. Mal hart und brutal, mal liebevoll, mal traurig. Sehr gefallen hat mir, dass in jeder Geschichte, so unterschiedlich ihr Inhalt auch war, immer eine unheimliche Naturverbundenheit steckte. Die Charaktere sind viel draußen, Felder, Wälder und Seen sind wunderbar lebendig beschrieben. Ob es die Pilzsuche im Wald ist, die Fahrt durch Felder und Wiesen, die Ernte auf einer Apfelplantage, das Lagerfeuer auf dem zugefrorenen See oder einsame Häuschen mitten im Nirgendwo: Ich fühlte mich mitten hineinversetzt und immer irgendwie heimelig. Und auch wenn es hin und wieder etwas härter zugeht, behält Butler seinen ruhigen, bedachten Erzählton bei.

„Unterm Lagerfeuer“ vereint zehn melancholische Geschichten, mit wundervoll stimmigen Naturbeschreibungen. Bildhaft, traurig aber gleichzeitig wunderschön. Ich habe es unheimlich gerne gelesen.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 01. November 2018 um 16:40

Die Charaktere sind immer draussen" *grins*. Die Figuren, Pippi, die Figuren.

katzenminze kommentierte am 01. November 2018 um 17:35

Argh, hast recht. XD Sag mir sowas doch mal vorher!!

wandagreen kommentierte am 01. November 2018 um 20:59

Immerhin weißt du jetzt, dass deine Rezis gelesen werden. Ist doch schön. Kennst du Die Hochhausspringerin? Ich bin begeistert. Ist ne Dystopie, aber das wusste ich vorher nicht.