Rezension

Melancholische, aber tröstliche Geschichte

Die Stadt der kleinen Wunder -

Die Stadt der kleinen Wunder
von Anja Portin

Der 9-jährige Alfred lebt bei seinem Vater. Dieser verreist oft und übersieht Alfred ansonsten zumeist. Die Mutter ist schon lange verschwunden. Eines Nachts trifft Alfred auf Amanda. Dank ihres feinen Gehörs spürt sie sogenannte "vergessene Kinder" in der Nachbarschaft auf. Kinder, denen es geht wie Alfred. Kinder, die oft einsam sind oder schlecht in ihren Familien behandelt werden. Alfred darf Amanda begleiten und findet bei ihr, ihrem Kater und einer Krähe ein neues zu Hause. Zufällig findet der Junge irgendwann ein altes Radio. Er beginnt eine Radiosendung für die anderen einsamen Kinder zu gestalten, die Trost spenden und aufmuntern soll. Alles könnte wunderbar sein, doch Alfreds Vater beginnt nach der Rückkehr von einer Reise mit der Suche nach seinem verschwundenen Sohn.

Die Geschichte ist eigentlich ganz schön. Die selbstlose Hilfe einiger Personen, die hier thematisiert wird, hat etwas tröstliches. Im Vordergrund steht der wachsende Zusammenhalt in der entstehenden Gemeinschaft. Die Quintessenz, der zum Teil eher melancholischen Geschichte, lautet "Gemeinsam ist man weniger allein". Leider ist bei mir der Funke nicht vollends übergesprungen. Der Grund dafür ist schwer zu benennen. Etwas mehr Magie, ein, zwei Wendungen mehr, hätten dem Buch aus meiner Sicht gut getan. Dennoch ist der Grundgedanke, wie schon gesagt, ein sehr schöner. Man wünscht sich, dass es auch im wahren Leben mehr Amandas geben würde. Ein nachdenkliche Geschichte, die die sonst Vergessenen in den Vordergrund stellt.