Rezension

Melancholischer Roman über das Reifen bietet viele Denkanstöße

Der große Sommer
von Ewald Arenz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein in vielfacher Hinsicht unterhaltsamer Roman über das Erwachsenwerden

Ewald Arenz' melancholischer Roman "Der große Sommer" ist abwechselnd berührend, ohne kitschig zu werden,  chaotisch, weise, lustig, gelegentlich recht traurig, Erinnerungen weckend und  vor allem bietet er jede Menge Stoff zum Nachdenken.
Der sensible Protagonist, Friedrich, genannt "Frieder", steht vor allem in Mathematik und Latein "auf der Kippe" und soll deshalb nicht mit der Familie in den Sommerurlaub reisen, sondern seine Ferien bei seiner "Nana" genannten Großmutter und seinem gestrengen Großvater (keinesfalls "Opa!"), einem allseits hochangesehenen Professor, verbringen. Seinen kleinen Bruder Kolja (für mich das "Sonnenscheinchen" der Geschichte, vermisst er besonders.
Die Freizeit verbringt er mit seiner etwas älteren, den Beruf der Krankenpflegerin erlernenden Schwester Alma, seinem besten Freund Johannes und seiner ersten großen Liebe Beate.
Diese Wochen lehren ihn und den Leser viel, wenn auch Latein und Mathematik dabei nicht unbedingt immer im Mittelpunkt stehen.
Das Buch stellt unterschiedlichste Beziehungskonflikte vor, über den zwischen den Großeltern hätte ich sehr gerne mehr erfahren.
Ein nachhaltiges, mit einem in dezenten Farben gehaltenen, ansprechenden und gut zum erzählten Geschehen passenden Cover versehenes Buch, das mich sehr gut unterhalten hat.