Rezension

Mensch gegen künstliche Intelligenz

Neon Birds - Marie Graßhoff

Neon Birds
von Marie Graßhoff

Bewertet mit 3 Sternen

In der Zukunft werden Menschen durch einen von einer künstlichen Intelligenz weiterverbreiteten Virus in emotionslose Wesen mit Superkräften verwandelt. Die künstliche Intelligenz KAMI möchte den Menschen auslöschen, da er Schuld an der Zerstörung der Erde hat. Die verwandelten Menschen werden in Ghettos gefangen gehalten, aus denen sie aber plötzlich ausbrechen können und so zur Gefahr für alle gesunden Menschen werden. Doch vier Junge Soldaten bzw. Kämpfer werden sich ihr in den Weg stellen. Können sie die Menschheit retten?

Das Setting fand ich total faszinierend und auch die Protagonisten. Ich fand die Geschichte rund um die Infizierten, die plötzlich aus ihren Gefängnissen ausbrechen, um den Virus weiter zu verbreiten, total spannend – fühlte mich ein wenig an Zombie-Apokalypse-Filme erinnert, in denen die Zombies auch alles daran setzen, Menschen zu finden, die sie fressen bzw. infizieren können. Das hat mir gefallen.

Auch die vier Protagonisten gefielen mir. Supersoldat Okijen, der selbst schon eine halbe Maschine ist, da er (quasi wie der 6-Millionen-Dollar-Mann – falls sich noch jemand an diese 1980er Jahre-Serie erinnert) künstliche Körperteile und Modifizierungen hat, was auch immer die Frage aufbringt, ob er noch menschlich ist (worüber er sich sehr ärgert). Luke, ein junger Soldat, der ein Geheimnis hat, das streng gehütet ist, dessen Aufdeckung aber sicher in einem der nächsten Bände von Bedeutung sein wird. Flover, ein Mitglied einer Spezialeinheit zur Ausschaltung von Infizierten, und Andra, die beim Ausbruch der Moja ihre ganze Familie und auch ihren kompletten Stamm verlor und jetzt mit Okijen reist. Alle vier haben mir sehr gut gefallen und allein wegen ihnen möchte ich den nächsten Band gerne noch lesen.

Insgesamt konnte mich die Geschichte aber leider nicht völlig überzeugen. Obwohl ich die aufgezeigte Welt und die Protagonisten sehr gerne mochte, überzeugte mich das Buch nicht zur Gänze. Da war mehr drin, aber ich werde dem zweiten Teil noch eine Chance geben, vielleicht bin ich dann mehr überzeugt.