Rezension

Menschenlotterie mal wieder anders beschrieben

AchtNacht
von Sebastian Fitzek

Kurzrezi zu „Achtnacht“ von Sebastian Fitzek.

Sebastian Fitzek hat geschrieben, dass ihm die Idee zu „Achtnacht“ während eines Kinobesuches kam. Nun ist die Idee der Menschenjagd ja nicht neu, bereits andere Autoren kamen darauf und auch Filme wurden zu diesem Thema bereits gedreht. Neid, Gier, Eifersucht, Macht und Reichtum haben die Menschheit schon früh dazu veranlasst, derartige „Spiele“ zu spielen. Bei dem Roman habe ich dabei zuerst an das Buch von Stephen King „ Running Man“ gedacht, den er unter seinem Pseudonym geschrieben hat.
Neu ist der Rahmen, der diese Jagd umgibt. In den Büchern von Fitzek gibt es immer wieder bestimmte Aspekte, die sich wiederholen. Da sind zum Beispiel der Vater-Sohn-Konflikt, der Griff in die Psychokiste und die neueste Technik, die dazu benutzt wird, seine Protagonisten „tanzen“ zu lassen. Bei „Achtnacht“ wird anhand einer Lotterie, bei der jeder mitmachen kann, jemanden „melden“ kann, auf den dann Jagd gemacht wird, ein Hauptopfer und ein Ersatz ausgewählt. Der Einsatz zum Spiel ist gering, der Gewinn um so höher.
Durch die hier benutzte Zeitkomponente, bei der innerhalb einer Zeitspanne mindestens ein Mensch getötet werden soll, bekommt die Story einen sehr schnellen Takt. Die Jäger bekommen viele Informationen über das Internet, sind vernetzt und hungrig auf das Geld. Verschiedene Gruppen agieren nebeneinander, teils miteinander, das macht die Geschichte spannender. Ausgerechnet die beiden Auserwählten vergessen gleich zu Beginn etwas existenziell Wichtiges, das finde ich zu offensichtlich. Die Hintergründe beider Opfer treten im Laufe der Geschichte immer deutlicher hervor, während sie sich tatsächlich treffen und so versuchen, sich vor ihren Jägern zu retten. Die treiben zum Teil ihre eigenen Spielchen, versuchen in den Ablauf einzugreifen und verkennen doch, dass das unmöglich ist. Oder etwa doch nicht? Grundsolide und spannend geschrieben, fehlt mir hier doch die Tiefe und das Neue.