Rezension

Menscheskinners aber auch ....

Helga, oder mit der al Qaida nach Sibirien - Rebecca Hohlbein

Helga, oder mit der al Qaida nach Sibirien
von Rebecca Hohlbein

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Menscheskinners – wie sieht das denn hier schon wieder aus?” Helga, selbsternannte Gottkönigin über unsere kleine Reihenhaussiedlung, ist im Anmarsch – und damit beginnen viele weitere, schier endlosen Stunden meines ganz alltäglichen Elends zwischen Al Qaida und Kö, ALDI und Australien, Familie, Feuer und Wirbelsturm.

Mit einer gehörigen Portion Selbstironie und lakonischem Humor beschreibt die Ich-Erzählerin ihr Leben im „Rondell des Grauens“. Aber dann verschwindet Alleinherrscherin Helga plötzlich – und auf einmal ist alles noch viel, viel schlimmer …

== Leseeindruck: ==

Mit diesem Roman liefert die Autorin Rebecca Hohlbein ein unterhaltsames Lesevergnügen ab, das meine Lachmuskeln bis in die hinterste Faser strapazierte!

Aus der Ego-Perspektive (der Autorin Rebecca nehme ich an) lernen wir die Charaktere kennen und das Leben im "Rondell des Grauens". Die Ich-Erzählerin ist hier zwar eine Protagonistin, aber nicht DIE Protagonisten, denn die ist Helga. Die alleinstehende Rentnerin Helga, hat sich selbst zur Gottkönigin des gesamten Rondells ernannt und ist eine wahre Quasselstrippe mit plattem Dialekt und einer sehr dominanten Ader. Helga weiß alles, Helga sieht alles, Helga hört alles. Aber Helga ist eigentlich eine ganz Nette!

Die Erzählerin wurstelt sich als berufstätige, alleinerziehende Mutter und einer völlig durchgeknallten Familie so durch ihr Leben im Rondell des Grauens. Bis dahin passiert schon einiges, was Helgas normaler Alltag zu sein scheint, uns Leser aber skurril und aberwitzig vorkommt. Dann kommt der Tag an dem Helga mit der Avida nach Sizilien oder mit al Quaida nach Sibirien fliegt/ fährt oder was auch immer - sagt sie. Plötzlich ist das Rondell des Grauens auch noch das Rondell des Chaos´   und schlimmer geht's immer … und das dicke Ende kommt ja erst noch!

Die Sprache ist witzig, umgangssprachlich und leicht verständlich verfasst. Stellenweise habe ich Tränen gelacht  über diesen Wortwitz und so viele lustige und humorvolle Sprüche gelesen, dass mein Jahresbedarf an Humor jetzt schon gedeckt ist. Ich war sofort in der Handlung drin und habe quasi mit im Rondell des Grauens gelebt während der Zeit des Lesens. Alle Figuren werden sehr anschaulich und auch charakterlich gut vorstellbar beschrieben. Ich mag Handlungen, die aus der Ego-Perspektive geschrieben sind, so dass man perfekt in deren Gedanken und Gefühle schlüpfen kann.

Die insgesamt 31 Kapitel mit aussagekräftigen Überschriften verteilt auf 354 Seiten lasen sich angenehm kurz und kurzweilig. Die Schrift ist gerade noch groß genug verfasst, der gesamte Schreibstil brachte mich so oft zum Lachen, dass ich vor lauter Lachtränen in den Augen fast nicht weiterlesen konnte.

Das Cover ist originell und witzig und macht definitiv neugierig!

Alles Szenen werden gut vorstellbar und detailliert beschrieben. Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und vergebe für diesen Unterhaltungsroman sehr gerne 5 von 5 Sternen.

©esposa1969