Rezension

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Menschliche Abgründe, virtuos dargeboten

Totenkünstler - Chris Carter

Totenkünstler
von Chris Carter

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Es ist heiß in Los Angeles. Und in dieser Hitze werden Hunter und Garcia zu einem Fall gerufen, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und die Angst umgehen lässt. Ein völlig außer Kontrolle geratener Killer tötet Menschen, die eine Rolle im Rechtssystem spielen, Anwälte, Polizisten… Aber er tötet sie nicht einfach nur, er foltert sie, perfide, setzt Methoden ein, die darauf schließen lassen, dass er sie leiden lassen möchte, sie leibhaftig ihren Tod miterleben lassen. Und der krönende Abschluss sind Skulpturen, die aus ihren Körperteilen an den Tatorten aufgefunden werden. Doch, was sagen die Skulpturen aus? Sind sie nur ein Ausdruck der Verspottung oder steckt mehr dahinter. Hunter und Garcia sehen sich wieder einmal einem Spiel auf Leben und Tod ausgesetzt und die Zeit ist ihr Feind. Werden sie den Killer finden, ihm Einhalt gebieten können oder haben sie in dem von der Presse als „Totenkünstler“ bezeichneten Killer ihren Meister gefunden?

Meine Meinung:

Menschliche Abgründe, virtuos dargeboten

Vorweg: Im Nachhinein frage ich mich, warum ich das Buch so lange habe liegen lassen! Dabei war mir doch eigentlich vorher klar, Chris Carter versteht es, einen Pageturner zu kreieren, den Leser um den Schlaf zu bringen, weil man einfach das Buch nicht aus den Händen legen mag.

Doch nun habe ich es verschlungen, inhaliert und bin wieder einmal geflasht.

Ja, es war blutig, es war streckenweise sehr abartig, gewohnte Manier des Autors halt und eben für Fans seiner Reihe um die beiden Spezialisten für besonders brutale Gewaltverbrechen Hunter und Garcia ein Leckerbissen aus dem Grund. Ich weiß, es muss nicht immer blutig, brutal, abartig sein, aber es würde mich doch sehr wundern, sollte Herr Carter auf einmal sanfter werden!

Auch im „Totenkünstler“ versteht der Autor es, mit kurzen, knackigen Kapiteln die Spannung auf ungeahnte Höhen zu treiben. Er reizt den Leser, darum zu betteln, dass einerseits endlich der Täter gefunden, bzw. dingfest gemacht wird, andererseits möchte man, dass das Buch nie endet. Es ist einfach vertrackt!

Der Stil ist gut lesbar, denn auch die Sätze verlangen einem nicht ab, dass man seine Hirnwindungen unnötig verdreht, man kann flüssig lesen, ist live dabei, wenn der Täter sein Werk vollbringt oder darf sich dann ausgiebigst mit dem Ergebnis befassen. Das Kopfkino ist auf alle Fälle sehr lebhaft bei der Story dabei und liefert Bilder, die vielleicht so mancher gar nicht sehen wollte in seinem Leben!

Ich für meinen Teil freue mich jetzt schon auf Band 5, auch wenn die Messlatte schon sehr hoch gelegt ist. Aber die Figuren Hunter und Garcia mag ich einfach!

Hunter, der gut aussehende Frauentraum von einem Ermittler. Und Garcia, der Latino, der treu seiner Frau ergeben ist und immer ein bisschen mehr leiden darf, wie Hunter. Eigentlich keine Figuren, die man nicht schon zig Male in anderen Büchern erlebt hat, aber aus irgendeinem Grund sind sie mir mächtig ans Herz gewachsen und ich möchte sie nicht missen, mit manchmal unkonventionellen Methoden und ihren Schwächen!

In jedem Fall steht Band 4 „Totenkünstler“ in nichts seinen Vorgängern nach!

Fazit:

Brutaler, blutiger Thriller in der Hitze Los Angeles, der Bilder im Kopfkino entstehen lässt, die einem schon mal einen trockenen Mund bescheren oder angeekelt das Gesicht verziehen lassen. Aber die Faszination des absoluten Grauens lässt einen nicht los! Für Fans des Autors und von Hunter und Garcia einfach ein Muss!

Deswegen gibt’s von mir 5 von 5 Nilpferden!