Rezension

Messer von Jo Nesbo

Messer - Jo Nesbø

Messer
von Jo Nesbø

Inhaltsangabe:

Kommissar Harry Hole ist am Boden. Seine Ehe und seine Karriere hat er aufs Spiel gesetzt. Und verloren. Nach einer durchzechten Nacht erwacht er ohne jede Erinnerung. Seine Kleidung ist voller Blut. Und nun beginnt für ihn der wahre Albtraum.

Cover:

Das Cover scheint zu den vorherigen Büchern von Jo Nesbo und zu der Harry Hole Reihe zu passen. Schwarzer Grund mit einem Buchstaben darauf, der eine winterliche Landschaft zeigt. Ich mag es, wenn die Cover einer Serie zusammen passen, den Fuchs finde ich toll. Aber ob und welchen Bezug das Bild zu dem tatsächlichen Inhalt des Buches haben sollte, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Ansprechend ist es dafür aber allemal.

Charaktere:

Ich bin Erstleserin der Bücher von Jo Nesbo und hatte bis dato keinerlei Bezug zu den einzelnen Charakteren.

Am Anfang war ich, ehrlich gesagt, von der Fülle der Personen, die eine Rolle in der Handlung spielen, erschlagen und war eine gewisse Zeit lang damit beschäftigt diese zuzuordnen und sie in Beziehung zu Harry Hole zu stellen. Was nicht ganz leicht gewesen ist. Was mir klar geworden ist, ist, dass die Beziehungen untereinander sehr komplex sind und manche auf einer langen gemeinsamen Vergangenheit beruhen, das bezieht sich sowohl auf Freund wie auch auf Feind.

Ob mir eine der Personen besonders ins Auge gestochen ist und meine Sympathie erlangt hat, ist fraglich. Jede der Charaktere hatte definitiv sein eigenes Päckchen zu tragen und ein oder zwei Leichen im Keller. Das hat sie für mich menschlicher gemacht, aber nicht angenehmer oder sympathischer.

Ich glaube, so richtig gemocht, habe ich keine der Personen. Dafür fehlte mir aber auch einfach der Vergleich zu den vorherigen Büchern, immerhin ist das schon der 12te Band und Menschen entwickeln sich. Wer weiß, wie sich die einzelnen Personen im Laufe der Zeit verändert haben?

Harry Hole scheint ein sehr düsterer Mensch zu sein, der viel durchgemacht hat. Das hat ihn geprägt und aus ihm den Menschen gemacht, wie er in dem Buch dargestellt wird. Nett ist er dadurch nicht unbedingt geworden.

Aber was alle Charaktere gemeinsam haben ist, dass sie interessant sind. Sie erscheinen sehr menschlich und haben ihre Fehler und ihre Leichen im Keller. Sie stehen im Zwiespalt und kämpfen Gefechte mit sich selbst aus. Irgendwo zeigt der Autor Charaktere auf, die gar nicht so weit vom echten Leben entfernt sind.

Handlung:

Was soll ich sagen? Ich fand das Buch spannend geschrieben. Ich habe mich definitiv nicht gelangweilt oder hatte das Gefühl, dass das Buch unnötige Längen aufweist. Als Leser begleitet man Harry bei seiner Selbstjustiz-Mission und gerät auf allerlei Abwege und fragwürdige Handlungsstrategien. Es ist gut aufgebaut gewesen und hat insgesamt eine logische Lösung präsentieren können.

Mein Fazit:

Der Autor hat definitiv etwas drauf und kann schreiben. Ich kann nicht behaupten mich während des Lesens gelangweilt zu haben, ganz im Gegenteil. Die Handlung war verwirrend, hat in Sackgassen geführt und war auf alle Fälle spannend. Mir hat es gefallen das Buch zu lesen. Inwiefern bestimmte Handlungen moralisch, ethnisch oder rechtlich vertretbar sind, ist allerdings fragwürdig und teilweise recht grenzwertig. Der Umgang mit bestimmten Themen wie Ehebruch, etc. hat mir nicht unbedingt gefallen bzw. wurde für mich nicht gut gelöst. Trotz alle dem, hat das Buch das Interesse in mir geweckt, die vorherigen Bücher zu lesen und zu erfahren, was alles passiert sein muss, damit diese Charaktere sich so entwickeln wie sie in diesem Buch dargestellt werden.