Rezension

Meyer, Kai - Phantasmen

Phantasmen - Kai Meyer

Phantasmen
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Cover und Titel
Das Cover ist recht schlicht gehalten, was mir ganz gut gefällt, und schafft es die Atmosphäre des Inhalts sehr schön einzufangen.
Der Titel mag im ersten Moment etwas nichtssagend wirken, doch er bezieht sich sehr schön auf die Hirngespinste des Verstandes eines Menschen, auf die auch im Buch selbst immer wieder Bezug genommen wird.

Meine Meinung
Kai Meyer ist ein Autor, der mittlerweile das Privileg hat, von mir immer empfohlen zu werden. Dabei ist es im Grunde sogar egal, ob ich das Buch bereits gelesen habe oder nicht. Die meisten seiner Bücher befinden sich, wenn nicht schon auf meinem SuB zumindest auf meiner Wunschliste.
In diesem Buch hat er sich tatsächlich noch einmal in weitere Bereiche vorgewagt. Das heißt für mich, dass dieses Buch eine Kombination von einem meiner Lieblingsautoren mit einem meiner Lieblingsgenres darstellt.
Da die Dystopie in letzter Zeit doch recht populär geworden ist, finde ich es umso erstaunlicher, dass es Kai Meyer gelungen ist, etwas vollkommen Neues aufs Papier zu bringen.
(Zumindest ist mir noch keine ähnliche Story zu Ohren gekommen)
Gleich zu Beginn wird der Leser mitten in das Geschehen hineingeworfen und über die gegenwärtige Situation der Welt und der Bedeutung der Geister aufgeklärt. Unsere Ich-Erzählerin Rain ist mit ihrer jüngeren Schwester Emma unterwegs in die Wüste zur Absturzstelle des Flugzeugs ihrer Eltern. Dabei erfahren wir zugleich einiges über die Vergangenheit der beiden Mädchen, was sie mir direkt noch sympathischer macht.
Apropos Sympathie.. Tyler, ein heißer Typ auf einem Motorrad. Mehr braucht es da im Grunde gar nicht :D Dass er zudem noch kein großes Arschloch ist, rundet ihn perfekt ab. Über seinen Hintergrund erfährt der Leser nur recht wenig und zögerlich zu Beginn.
Romantik bzw Liebe ist natürlich auch vertreten, in diesem Fall aber eher ein wenig im Hintergrund gehalten. Realistisch wie ich finde, denn seien wir mal ehrlich. Der Weltuntergang steht vor der Tür, das Überleben hat oberste Priorität aber wir ziehen erstmal los und suchen nach dem perfekten Typen. Also sollte der zufällig neben einem stehen, schön und gut. Aber ja ne :D
Was ich bei diesem Buch noch recht interessant fand.. wir haben 398 Seiten und 54 Kapitel. Gut, ich meine Kai Meyer hat auch zuvor kein übermäßig langen Kapitel geschrieben, aber hier wurde das noch einmal auf die Spitze getrieben. Allerdings ist dieser Fakt eher ein Pluspunkt und sorgt für einen angenehmen Lesefluss.
Allerdings hat es mich nicht sonderlich überrascht, dass es Kai Meyer gelungen ist, diese Story - die durchaus Potential für mehrere Bände hätte - in einem Einzelband zu verpacken. Und das zudem noch echt gut.

Fazit
Ein Buch, das Kai Meyer absolut gerecht wird. Er behält einfach das Besonderer für sich. Er hält sich schon an Genres, die jeweils gerade 'modern' sind, bringt aber viele neue noch nie gehabte Aspekte und Ideen mit ein.

Empfehlung
Wer Kai Meyer mag, wer Dystopien mag, der kann hier absolut nichts falsch machen. Das Schöne ist, dass es sich gleichzeitig auch noch um einen Einzelband handelt, der sich seitenmäßig recht schön dazwischenquetschen lässt.

 

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