Rezension

Mich hat dieser historische Kriminalroman blendend unterhalten

Feuer in der Hafenstadt -

Feuer in der Hafenstadt
von Anja Marschall

Bewertet mit 5 Sternen

Hauke Sötje ermittelt

Hauke Sötje, ein früherer Kapitän der alles verloren hat, kommt nach Glückstadt um sich von seinen Liebsten zu verabschieden und den Freitod zu wählen.

Durch den Grafen von Lahn, der ihn in England vor Gericht vertreten hat, gerät er vor Ort in eine Verschwörung. Hierbei macht er die Bekanntschaft der Fabrikantentochter Sophie Struwe, die ihm bei so manchen Ermittlungen hilfreich zur Seite steht.

 

Das Cover zeigt auf, das es sich um einen historischen Roman handelt der am Meer spielt, denn man sieht viele große Segelschiffe im Hafen ankern. Das hat mir schon gleich gefallen und der Titel mit dem Feuer hat dann natürlich neugierig gemacht.

 

Der Roman ist sehr schön geschrieben, so dass ich trotz vieler Namen schnell in die Geschichte hinein fand. Die Ereignisse gingen zunächst genügsam von statten und bis zum Ende hin ging es dann eher Schlag auf Schlag. So baute sich der Spannungsbogen schön auf und gegen Ende hin war er zum reißen gespannt.

In den 24 Kapiteln passierte sehr viel, so dass es zu keinem Moment für mich langweilig war. Auch musste man auf Kleinigkeiten achten, die nachher zur Lösung des Falles wichtig waren.

Jedes Kapitel fing mit einer kleinen Notiz aus dem Glückstädter Fortuna aus dem Jahre 1894 an. Das gefiel mir sehr gut und gab einen kurzen Einblick , wie man sich zu der damaligen Zeit ausdrückte und wie man die Worte noch anders schrieb.

 

Hauke ist eine sympatische Erscheinung. Er ist gradlinig und sehr gut informiert. Er hat eine hohe Bildung und eine gute Menschenkenntnis. Bei denen die ihn kennen ist er wohl gelitten.

Durch seinen Schiffsunfall leidet er an Klaustrophobie und bekommt regelrecht Panikattacken in geschlossenen Räumen. Das erschwert ihm das Leben sehr.

 

Sophie ist eine junge Frau aus der gehobenen Schicht. Sie will jedoch nicht wie die anderen höheren Töchter einfach nur einem Haushalt vorstehen. Für die damalige Zeit ist sie sehr rebellisch und geht ihren Weg. Sie kennt die Regeln, widersetzt sich ihnen aber auch bewusst, da sie nicht angepasst sein will. Das hat mir super gut gefallen.

 

Auch zeigten so machen Probleme der Personen im Buch auf, wie zu der damaligen Zeit  Regeln und Verstößen geahndet wurden, welchen Ehrencodex es damals noch gab und wie gerade die Feuerwehr oder auch die Gesellschaften funktionierten. Hier gab es für mich auch ein paar neue Denkansätze, die ich vorher noch nicht hatte.

 

Alles in allem ein spannendes Buch und ich werde schauen das ich auch an die Folgebände von Hauke Sötje komme, da mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat und auch der Krimi rund war, so dass ich nach Auflösung gut verfolgen konnte wie es dazu gekommen war.