Rezension

Mich hat dieses Buch be- und verzaubert

Wir beide wussten, es war was passiert - Steven Herrick

Wir beide wussten, es war was passiert
von Steven Herrick

Bewertet mit 5 Sternen

★★★★★

Drei völlig unterschiedliche Menschen treffen aufeinander: Billy, der 16Jährige Ausreißer, der seinem trinkenden und schlagendem Vater entflieht; Old Bill, der Penner, der eigentlich Anwalt ist und den Geistern seiner Vergangenheit entflieht und Caitlin, das Mädchen aus reichem Elternhaus, das freiwillig bei McDonalds arbeitet und dem Zwang und der Kontrolle ihres Vaters entflieht. Die drei Leben könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind sie miteinander verbunden. Alle drei profitieren voneinander und lernen durch ihre Begegnung mehr über das Leben, die Liebe und Familie, als sie sonst gelernt hätten.

 

Das Ganze ist eine poetische Geschichte, das stimmt. Doch damit ist nicht gemeint, dass die Kapitel in Versform geschrieben wären, sondern der Zauber der Geschichte. Denn die Wörter sind nur außergewöhnlich aufs Papier gebracht, eben optisch in Form eines Gedichtes. Doch liest man sie hintereinander weg, übersieht die Zeilenumbrüche, dann hat man eine wunderbare Geschichte, die durch die optische Gestaltung dafür sorgt, dass man bewusster liest.

 

Ohne diese optische Gestaltung wäre das Buch sehr viel dünner. Doch bestünde die Gefahr, dass man dann nicht so tief zwischen den Zeilen versinken würde und die alles überflutende Liebe zwischen den Menschen nicht in vollem Umfang erkennen würde. Alle drei Protagonisten können nur so sein, wie sie sind, weil es die anderen beiden gibt. Für sich genommen wären sie nicht mehr außergewöhnlich und könnten sich nicht so weiterentwickeln, wie sie es durch ihr Aufeinandertreffen tun.

 

Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen und staunt, wie sehr es bewegt hat. Sein Aufbau, die Idee, die Umsetzung und die Tatsache, wie wenige Worte so viel sagen können, fasziniert mich und das belohne ich mit den vollen fünf Sternen.

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