Rezension

mich konnte es nicht fesseln

Alice, wie Daniel sie sah - Sarah Butler

Alice, wie Daniel sie sah
von Sarah Butler

Bewertet mit 2 Sternen

Alice hat ihre Mutter ganz früh verloren. Damals war sie gerade mal vier Jahre alt, ihre Mutter sollte sie vom Ballettunterricht abholen und starb dann bei einem Verkehrsunfall. Danach zogen sie , ihre beiden älteren Schwestern Cee und Tilly und ihr Vater in ein anderes Haus. Von ihrer Mutter redete der Vater so gut wie nie. Alice hatte immer das Gefühl, nicht ganz so stark geliebt zu werden wie ihre Schwestern und sie dachte oft, es wäre, weil sie "schuld" am Tod der Mutter wäre, denn wegen ihr musste sie schließlich fahren an dem Unglückstag. Alice fühlt sich nie so ganz wohl daheim, reist eigentlich ständig durch die Welt. Als sie gerade mal wieder unterwegs ist, diesmal in Malaysia, bekommt sie die Nachricht, dass ihr Vater sterben wird. Sie schafft es gerade noch, rechtzeitig heim zu kommen, um sich von ihm zu verabschieden. Was sie nicht weiß, der Mann, den sie ihr Leben lang für ihren Vater hielt, ist nicht ihr leiblicher Vater. Ihre Mutter hatte damals eine Affäre mit einem Mann namens Daniel. Als sie schwanger wurde, hat sie sich von ihm getrennt und hat sich für ihren Mann und die beiden Töchter entschieden. Das hat Daniel, der sie sehr liebte, nie ganz verkraftet und durch viele unglückliche Umstände und falsche Entscheidungen, ist ein Obdachloser aus ihm geworden. Er hat eine seltsame Angewohnheit, denn er sieht jeden Buchstaben in einer bestimmten Farbe, bei jedem Namen, oder Gegenstand, den er sieht, hat er deshalb eine Farbe im Kopf. Er weiß, dass Alice seine Tochter ist und durch Zufall hat er nun sogar ihre Adresse herausgefunden. Er möchte sie unbedingt sehen und so taucht er eines Tages bei ihr auf, sagt ihr aber nicht, wer er ist. Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht von Daniel und Alice erzählt. Die Kapitel, die aus der Sicht von Alice erzählt wurden, fand ich persönlich interessanter, weil sie einfach lebhafter waren. Das lag sicher daran, dass in diesem Teil auch noch andere Personen vorkamen. Daniels Suche nach Alice, die ständigen Beschreibungen , welche Farbe für ihn dieses und jenes Wort hat, das war für mich teilweise doch recht langweilig. Einzig die Erinnerungen an seine Geliebte, oder daran , wie er zum Obdachlosen wurde, gaben da etwas Würze hinein. Das waren allerdings immer nur kurze Lichtblicke , die leider nicht ausreichten , um mich zu fesseln. In der Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken heißt es unter anderem :" Ein Buch, das voller Hoffnung funkelt". Diesen Eindruck hat es bei mir allerdings ganz und gar nicht hinterlassen, im Gegenteil, ich fühlte beim Lesen einfach nur Trostlosigkeit und bei mir hat diese Geschichte kein positives Gefühl hinterlassen. Im Großen und Ganzen ist der Funke einfach nicht so ganz über gesprungen und mehr als Durchschnitt war dieses Buch leider nicht für mich.