Rezension

Mich konnte es nicht wirklich erreichen

Die Geschenke meiner Mutter
von Cecilie Enger

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch hätte mir insgesamt wesentlich besser gefallen wenn die Geschenke der Mutter mehr eine Nebensache dargestellt hätten, so gab es für mich leider nur wenige Momente in der das Buch bei mir Emotionen hervorufen konnte, der Rest des Buches wurde einfach aufgenommen ohne wirklich Eindruck oder Spuren zu hinterlassen. Für die Autorin sicher ein bedeutungsvolles Werk, mich konnte es nicht für sich gewinnen..

Cecilie Engers Mutter leidet an Alzheimer, für Cecilie selbst ist es sehr schwer damit umzugehen.
Nachdem ihre Mutter in einem Heim untergekommen ist und die Familie beschließt das Elternhaus zu verkaufen, widmet sich Cecilie dem Inventar des Hauses.
Jeder Gegenstand lässt Erinnerungen wach werden, als sie dann eine Liste ihrer Mutter findet auf der alle Geschenke notiert sind, die je in der Familie gemacht worden sind und so beginnt für Cecilie eine emotionale Reise in die Vergangenheit..

Gestaltung:
Das Cover gefällt mir gut, es wirkt unglaublich unschuldig und dadurch, dass es so altmodisch wirkt, weiß man sofort, dass man in die Vergangenheit kehrt und somit ist es auch sehr passend. :)

Meinung:
Meine Vorstellungen vom Buch waren von Anfang an ziemlich klar und im großen und ganzen haben sich diese auch erfüllt. Dennoch muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wirklich berühren konnte und ich es größtenteils einfach belanglos fand, was wohl recht hart klingen mag. Vor allem wenn man erst einmal begreift wie persönlich dieses Buch ist, da die Autorin hier über ihr eigenes Leben schreibt, was sicher nicht leicht fällt, es konnte mich einfach nur leider nicht erreichen.

Das Buch verfolgt Familie Enger über Jahrzehnte hinweg, Anekdoten über Geschenke und Familienmitglieder werden erzählt und so bekommt man mit der Zeit eine gute Vorstellung von den Beziehungen untereinander, gerade auch im Laufe der Zeit.

Weihnachten spielt eine große Rolle im Buch, da die meisten Anekdoten zu dieser Zeit stattfinden un weil es sich bei der Liste um die Weihnachtsgeschenke handelt. Das soll einen aber nicht daran hinern, das Buch zu jeder anderen Jahreszeit zu lesen, denn so viel macht das nicht aus. ;)

Die Anekdoten haben mir an und für sich gut gefallen auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie insgesamt weniger Raum eingenommen hätten und die Gegenwart mehr in den Fokus gerückt wäre.
Gerade die Szenen in der Cecilie ihre an Alzheimer erkrankte Mutter besuchte waren für mich eben doch berührend und ich dand es beängstigend und dennoch interessant den Verlauf der Krankheit ein wenig zu verfolgen. Gute Tage mit zu erleben aber auch die ganz schlechten.
Große Emotionen sind hier zu spüren da die Mutter Dinge sagt die verletzen und die tief ins Mark gehen und dann ist da die Wut und Verzweiflung der Mutter, die einfach sehr greifbar zu spüren ist. Außerdem ist es so belastend, dass man weiß, dass es kein Happy End geben wird, weil die Krankheit es einfach nicht zulässt, das war schon sehr traurig.

Aber genau diese intensiven Momente, die mich als Leserin sehr bedrückt und mitgenommen haben, waren für mich zu wenig vorhanden, denn gerade in denen sah ich das ganze Potenzial der Geschichte.

Dennnoch merkt man welch einen Stellenwert diese Liste für Cecilie haben muss und man merkt auch, dass sich durch sie und die ganzen erwachten Erinnerungen einiges an ihrer Sicht und ihrem Verhalten ändert. So betrachtet sie ihre Mutter dadurch mit anderen Augen, lernt sie zu verstehen und schließt auch ihren Frieden damit. Ich kann mir also vorstellen wie wichtig diese Liste für Cecilie selbst war, als Leserin war sie für mich dennoch weniger von belangen. Auch wenn die daraus resultierenden Schilderungen gut sind und unterhalten und auch wichtig sind um Zusammenhänge knüpfen zu können, aber es war halt insgesamt einfach nicht ganz meins. Das hatte ich einfach nicht gedacht und deswegen finde ich es besonders schade.

Fazit:
Das Buch hätte mir insgesamt wesentlich besser gefallen wenn die Geschenke der Mutter mehr eine Nebensache dargestellt hätten, so gab es für mich leider nur wenige Momente in der das Buch bei mir Emotionen hervorufen konnte, der Rest des Buches wurde einfach aufgenommen ohne wirklich Eindruck oder Spuren zu hinterlassen.
Für die Autorin sicher ein bedeutungsvolles Werk, mich konnte es nicht für sich gewinnen..