Rezension

Micky Maus war was anderes

Maus - Art Spiegelman

Maus
von Art Spiegelman

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Wieso hast du ein Buch mit einem Hakenkreuz auf dem Rücken im Regal?"

Diese Frage stellte ich meiner Frau vergangenen Herbst. Es stellte sich raus, dass sie das vor Jahren mal geschenkt bekommen hat, weil es so toll gezeichnet sei. Die eigentlich Story hat sie bisher aber auch eher weniger interessiert. So habe ich mir das zu Gemüte geführt.

Geschichten über den Nationalsozialismus gibt es ja zuhauf - sowohl im Film wie auch in der Literatur. Aber die Maus ist anders. Die Maus ist kein Roman, sondern ein Comicbuch. Ein Comicbuch über einen jüdischen Polen (oder polnischen Juden), der den Holocaust überlebt hat.

Art Spiegelmann erzählt die Lebensgeschichte seines Vaters vom Einmarsch der Nazis in Polen bis über das Kriegsende hinaus. Einerseits. Andererseits aber auch wie sehr ihn das geprägt hat und welche Schwierigkeiten das in der Beziehung zu seinem Sohn hervorruft.

Auch die Darstellung der Charaktere ist ungewöhnlich: Art Spiegelmann verzichtet fast gänzlich auf menschliche Figuren. Die Juden sind Mäuse, die Nazis Katzen. Auch Schweine und ich glaube Hunde tauchen auf.

Insgesamt ist es mal eine andere, aber durchaus einnehmende Erzählung über den Nationalsozialismus, die es bis dahin glaube ich noch nicht gegeben hatte. Und obwohl ich wusste, dass der Vater des Autor überlebt haben MUSSTE, fand ich es sehr packend erzählt und habe sehr mit der Hauptfigur mitgefiebert.