Rezension

Milieubeschreibung

Als wir Schwäne waren -

Als wir Schwäne waren
von Behzad Karim Khani

In diesem Buch wird die Geschichte eines iranischen Jungen erzählt, der in den neunziger Jahren nach Deutschland kommt. Seine Eltern sind Akademiker und hoffen in Deutschland auf eine bessere Zukunft, wie viele andere auch.

Angekommen im Land der Hoffnung merkt man schnell, dass die Vorstellungen, die man hatten auf die brutale Wirklichkeit trifft. Die Wohnung,in der die Familie wohnt, ist marode, die Wohngegend wird von vielen Migranten bewohnt, die Abschlüsse der Eltern werden ich anerkannt und Rassismus und Kriminalität ist alltäglich.

Razid lernt schnell, dass es um einen Überlebenskampf geht. Der Stärkere kommt durch und hat das Sagen.
Dieses Leben und das Milieu in dem er lebt wird sehr gut beschrieben.

Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Ich habe vor kurzem „Vatermal“gelesen, ein Buch, in dem es auch darum ging , wie schwierig es für Migranten ist hier zu leben und dass viele mit Gewalt konfrontiert werden und dadurch auch für sich nur dadurch einen Ausweg sehen. Kriminalität ist an der Tagesordnung und irgendwie selbstverständlich, dass man dann als Jugendlicher mitmacht.

Ich finde, dass ist 1. zu einfach gedacht und zweites eine Ausrede. Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Sicherlich ist es schwierig sich in einer anderen Kultur zurecht zu finden, aber das weiß man, wenn man sich auf den Weg in eine andere Kultur macht. Ich glaube auch, dass man viele Stolpersteine auf dem Weg in ein neues Leben in den Weg gelegt bekommt. Hier war es für die Eltern auch, dass ihre Abschlüsse nicht anerkannt wurden und das Wohnumfeld, das sicherlich nicht einfach war. Ich kann auch verstehen, dass man zwischendurch vielleicht strauchelt, gerade auch in der Pubertät, das ist eine schwierige Zeit, aber irgendwann muss der Verstand und die Eigenverantwortung wieder einsetzen, wie es bei dem Protagonisten hier ja Gott sei Dank auch der Fall war.
Ich wehre mich dagegen immer andere und die Umstände für sein eigenes Scheitern verantwortlich zu machen.
Migranten haben es sicherlich nicht einfach, aber das haben auch Deutsche nicht immer und es gibt genug Beispiele von gelungener Integration und die sollte man sich zum Vorbild nehmen und nicht die anderen.