Rezension

Milieustudie aus der Nachkriegszeit

Menschen neben dem Leben - Ulrich Alexander Boschwitz

Menschen neben dem Leben
von Ulrich Alexander Boschwitz

Bewertet mit 5 Sternen

Von Ulrich Alexander Boschwitz habe ich bereits sein Buch „Der Reisende“ gelesen und fand es aussergewöhnlich gut. Ulrich Alexander Boschwitz verbinden hier in seinem Debüt verschiedene Biographien zusammen mit eine aussgesprochen gekonnten Schreibstil, der die kleinen Leute der 20er Jahre zu Wort kommen lässt.
Verschiedene Charaktere, alle mitsamt vom Leben enttäuscht, versuchen die Protagonisten zu überleben. Andere sind jahrelang arbeitslos, andere haben ihre Hälfte beim Krieg verloren, haben vom Leben resigiert, suchen nach illegalen Wegen um ein besseres Morgen zu ergattern oder sich phychisch nicht mehr stabil. Und all diese treffen sich an den Abenden im „ Fröhlichen Waidmann“ wieder, wo sie mit viel Alkohol zu vergessen versuchen, dass das Kämpfen ums tägliche Überleben eine schwierige Aufgabe ist.
Eine Milieustudie aus der Nachkriegszeit, eindrucksvoll geschildert. Zu Recht wird der Autor mit großen Namen wie Kästner, Keun und Fallada verglichen. Volle Punktzahl von mir.