Rezension

Mir fehlt was...

Cobra - Deon Meyer

Cobra
von Deon Meyer

Es begann mit einem mehr oder weniger "normalen Mord" auf einem Weingut in Südafrika. Drei Bodyguards werden erschossen und ein vierter Mann ist verschwunden. Die verwendete Munition zeigt den Kopf der Mosambiker Speicobra und bleibt am Tatort liegen. Wie konnte jemand 3 Profis so umbrigen? Kaptein Bennie Griessel und sein Team von der Valke ermitteln trotz Einmischung diverser, höherer Stellen, sei es Interpol oder Geheimdienst. Der Verschwundene entpupt sich als britischer Mathematiker der einen speziellen Algorithmus entwickelt hat, womit man Geldwäscher erwischen kann.
Und dann ist da Tyrone, der Taschendieb, der klaut damit seine Schwester in Ruhe studieren kann. Er entwischt ein paar brenzlichen Situationen und gelangt ausgerechnet an einen Gegenstand der für die "Cobra", einen Profikiller, interessant ist und wird von da an auch gejagt.

Cover:
Mir ist der Autorenname zu groß geschrieben, auch wenn das bei Deon Meyer wohl so üblich ist. Das Haus mit den Bergen im Hintergrund, könnte das Weingut sein. Die Farben, eher dunkel, sind gut gewählt, passt zu Korruption und Apatheit

Schreibstil: 
Der Anfang plätschert so dahin, für mich verwirrend die Polizeieinheiten ( anders als in den europäischen Thriller Hautstädten, nicht nur die Namen wie z.B. "Kaptein"). Die Dokumente vom Geheimdienst waren klasse, so konnte man sehen wo die Cobra international schon zugeschlagen hat. Die südafrikanischen Namen sehen schön aus, nur hatte ich keine Ahnung wie sie auszusprechen sind. Auch das Glossar am Ende war dafür nur bedingt hilfreich. Gut zu lesen war wie die Geschichte in der Mitte Fahrt aufnahm und die Handlungsstränge zusammen flossen.

Meine Meinung:
Es war mein erster Thriller von Deon Meyer, wobei Thriller würde ich das nicht nennen, Krimi schon eher. Auf dem Klappentext stand "Packend, voller wunderbarer Schauplätze und mit einem unvergleichlichen Helden"
Packend: in der Mitte ok.
Wunderbare Schauplätze: fand ich jetzt nicht, wurde recht wenig, schönes beschrieben, aber das Schienennetzt kenen ich jetzt ;-)
Der Held: vielleicht liegt es daran das ich die drei vorherigen Bennie Griessel Bücher nicht kenne, aber Held auch eher nicht. Er bekommt sein eingenes Leben nicht hin, sei es wegen des Alkohols oder der Freundin, für mich daher eher ein Antiheld und Held bedeutet für mich eben auch Vorbild, zu erreichendes Ziel, und das ist Kaptein Bennie Griessel für mich nicht. Für mich ist das auch nicht sympatisch, ich habe ihn in "Cobra" nicht kennen gelernt.
Auch Tyrone wird hier oft als "gut oder toll" bezeichnet! Hallo? Das ist ein Taschendieb! Löblich das er keine "Farbigen" beklaut, aber wenn ich als Tourist beklaut werde, finde ich das bestimmt nicht toll, egal ob es für Drogen ist oder das Studium der Schwester!
Ja, die "Helden" sind mal anders, nicht die typisch europäischen, nur gefallen die mir nicht besser.

Fazit:
Durch die zusammenpassende Vielfalt der Themen, der nicht so blutigen Beschreibung, aufgrund des durchaus fesselnden Schreibstils, der immer schneller werdenen Handlungen ein gut zu lesener Krimi mit einigen nicht erfüllten "Versprechungen".