Rezension

Mir fehlte es an Atmosphäre

Der mexikanische Fluch -

Der mexikanische Fluch
von Silvia Moreno-Garcia

Bewertet mit 2.5 Sternen

Seit ihrer Heirat lebt Catalina in einem abgelegenen Herrenhaus in den mexikanischen Bergen. Als ihren Onkel ein Hilferuf von Catalina in Form eines Briefes erreicht, schickt er seine Tochter Noemi nach High Place, um der Sache nachzugehen. Schnell wird Noemi klar, dass etwas nicht stimmt mit dem Herrenhaus und der Familie Doyle, in die ihre Cousine eingeheiratet hat.

Der Beginn des Buches gestaltete sich für mich schwierig. Von einem selbsternannten Schauerroman erwarte ich vor allen Dingen eine atmosphärische Erzählweise, die meinen Atem stocken und mich nicht mehr loslässt. Doch das habe ich hier vergeblich gesucht. Problematisch war für mich ebenfalls die viel zu ausführliche Erzählweise. Die Gegend und das Herrenhaus wurden bis ins kleinste Detail beschrieben. Ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin Silvia Moreno-Garcia damit Atmosphäre erzeugen wollte. Denn das gesamte Anwesen ist düster, heruntergekommen, verwildert. Überall findet sich Schimmel und Verwahrlosung. Doch statt einer unheimlichen Stimmung, lösten diese allzu ausführlichen Beschreibungen nur Langeweile bei mir aus.

Zudem waren mir ohne Ausnahme alle Figuren unsympathisch. Die Bewohner von High Place waren abweisend. Catalina blieb blass und wirkte eher wie eine Puppe und nicht wie ein menschliches Wesen. Noemi lernen wir als oberflächliche, lebenslustige und von sich eingenommene Person kennen, die zudem noch sehr unreif wirkt.

Etwa ab der Hälfte des Buches stellte sich Spannung ein und das Lesen kostete keine Überwindung mehr. Habe ich mich die ersten 200 Seiten eher Seite um Seite durch das Buch gequält, konnte ich nun mit Neugierde die zweite Hälfte lesen.

Allerdings waren die geschilderten Ereignisse immer wieder ekelhaft, sodass ich mich von den Beschreibungen abgestoßen fühlte. Die angedeuteten sexuellen Ereignisse waren für mich regelrecht widerwärtig und abscheulich. Da war ich einfach froh, dass diese nicht ausführlich geschildert wurden. Denn damit wäre für mich eine Grenze überschritten worden, die zu einem Leseabbruch des Buches geführt hätte.

Das Buch hat meine Erwartungen nicht erfüllt und ich werde die Veröffentlichungen dieser Autorin nicht verfolgen.