Rezension

Mir hat es sehr gut gefallen

Der Engelmacher von Frankfurt - Alexander Schaub

Der Engelmacher von Frankfurt
von Alexander Schaub

Wer ist der Mörder der Frauen die Zunge raus schneidet, ihnen den Mund zunäht und sie als Engel ausstaffiert?

*Der Engelmacher von Frankfurt* macht seinem Namen alle Ehre. Mehrere Frauen werden brutal ermordet in Frankfurt aufgefunden. Ihnen allen wurde die Zunge rausgeschnitten, eine kleine Babyschlange in den Mund gesteckt, die Lippen zugenäht und zusätzlich wurden sie mit Engelsflügeln ausstaffiert. Das Ermittlerteam um Andrea Lamprecht und Stefan Carstens ermittelt, aber zusätzlich schaltet sich noch Tom Martini ein. Ein Ex-Kollege, der nun als Privatermittler tätig ist und einen recht freundschaftlichen Bezug zu allen toten Frauen hatte.

Das Debüt von Alexander Schaub braucht sich nicht zu verstecken. Ihm ist ein Krimi (ich würde schon fast Thriller sagen) gelungen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Als Extra kommt noch hinzu, das ich die meisten Orte, die im Buch vorkommen, persönlich kenne und das machte nochmal seinen Reiz aus.
Die Kombination aus einem Privatermittler der mit seinen Ex-Polizei-Kollegen versucht den Fall zu lösen, fand ich sehr gelungen. Alle Personen haben ihr persönliches Päckchen zu tragen und auch das Privatleben kommt nicht zu kurz.
Der Täter wird namentlich nicht erwähnt, nur als ER tritt er in Erscheinung bis zum Ende des Buches, und das animiert zum Miträtseln, auch wenn man sehr oft, vom Autor, auf die falsche Fährte gelockt wird. Sehr irreführend, aber sowas mag ich.

Die Täter-Kapitel sind gut geschrieben, wie ER tickt, denkt, fühlt, so bekommt man einen Einblick in seine Psyche und die widerlichen Taten. Also nichts für Leser mit schwachem Magen, da schon recht ansehnlich beschrieben wird, was ER alles mit den Frauen anstellt.

Wer viele Leichen mag (laut Aufzählung sind es 14 Stück), eine Story mit unerwarteten Wendungen und falschen Verdächtigen und ab und zu humorigen Sätzen, der kommt bei diesem Debüt voll auf seine Kosten.

Das Ende schreit nach einer Fortsetzung, die laut Autor in Arbeit ist und das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.