Rezension

Mir persönlich hat die Nähe zu den Hauptcharakteren gefehlt.

Bell und Harry
von Jane Gardam

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Handlung: Harrys Familie empfindet ihren Heimatort London als eine stressvolle Stadt. Aus diesem Grund haben sie sich für den Sommer auf dem Land in Yorkshire eingemietet. Hier lernt Harry dann Bell kennen, und sie verstehen sich vom erstem Moment an perfekt. Beim ersten Zusammentreffen sind sie noch kleine Kinder und diese wundervolle Freundschaft wird noch bis zum letzten Tag bestehen. 

Sommer für Sommer und mit jedem gemeinsam erlebten Abenteuer wird diese Freundschaft erneuert, so unterschiedlich die Sphären, in denen sie mit ihren Familien leben, auch sind.

Das ganze Buch erstreckt sich über eine Zeitspanne von einer ganzen Generation. Zu erzählen wird begonnen, als Harry noch ein kleines Kind ist und weitererzählt wird, bis Bell eine kleine Tochter im Alter von elf Jahren hat. Aufgrund dieser riesigen Zeitspanne und dem Fakt, dass der Roman keine 200 Seiten besitzt, nimmt die Geschichte eine rasende Geschwindigkeit an. Dadurch konnte ich weder zu Harry noch zu Bell eine emotionale Bindung aufbauen. Vermutlich würde ich noch jetzt ihre Nachnamen vertauschen. Stattdessen wird sehr großen Fokus auf eine Horde Nebenfiguren gelegt, die mich oft einfach nur überfordert haben.

Mir gefiel die Grundidee des Buches von einer loyalen, bedingungslosen und ehrlichen Freundschaft zu erzählen sehr, wo man doch im Alltag selten so etwas erleben darf. Doch mir hat es in der Ausführung gefehlt. Hier kann ich nur die Aspekte davor aufgreifen: Es wird zu schnell und oberflächlich erzählt, außerdem liegt der Fokus zu sehr auf den Nebenfiguren.

Doch es gibt auch positive Punkte: Der Roman versprüht eine unglaublich schöne Leichtigkeit, die mir als Leser sehr gefallen hat. Ich konnte das Buch sehr schnell und innerhalb von nur einem Tag auslesen. Der Schreibstil ist einfach angenehm und verleitet zum Weiterlesen. Auch die Schnelligkeit, wie erzählt wird, hat etwas gutes. Dadurch gibt es immer etwas zu berichten und die Spannung geht nie verloren.

Mein Fazit: Mir persönlich hat die Nähe zu den Hauptcharakteren gefehlt. Wer mit vielen Nebenfiguren und einer rasanten Handlung über viele Jahre hinweg zurechtkommt, wird hier eine schöne Geschichte erleben.