Rezension

Miranda Kenneally hat es mal wieder geschafft!

Racing Savannah - Miranda Kenneally

Racing Savannah
von Miranda Kenneally

Inhalt:
Savannahs großer Traum ist es, als Jockey an Pferderennen teilzunehmen. Doch als Tochter eines einfachen Stallarbeiters scheint dieser Traum weit entfernt. Auf der Farm der reichen Goodwins erhält Savannah zum ersten Mal die Chance sich zu beweisen. Einzige Bedingung: Sie muss sich von dem unverschämt charmanten Sohn des Hausherren Jack fernhalten.

Meine Meinung:
Miranda Kenneally hat es mal wieder geschafft. Sie erzählt eine neue Geschicht vor dem Hintergrund der Hundred Oaks High School mit ganz viel Teenagernöten und natürlich einer ordentlichen Portion Liebesdrama!
Dieses mal ist die Protagonistin die 17-jährige Savannah, ein armes Mädchen, das auf der Farm der reichen Goodwins mit ihrer Familie zu arbeiten beginnt. Sie ist eine unglaublich sympathische und starke weibliche Protagonistin. Ich hatte sie sofort in mein Herz geschlossen und habe es sehr genossen, das Geschehen aus ihrer Perspektive zu verfolgen. Mit ihr haben wir wieder einmal ein junges Mädchen, das versucht sich in einem von Männern dominierten Gebiet zu beweisen. Der Jockey-Sport. Und auch in diesem Teil der Hundred-Oaks-Reihe schafft es die Autorin wieder, mit ihren starken und unabhängigen Protagonistinnen zu begeistern!

Aber natürlich darf auch die obligatorische Liebesgeschichte nicht fehlen. Schon in den Vorgängern habe ich es genossen, dass Miranda Kenneally ihre Romanzen nicht nach dem typischen 0815-Schema gestaltet. Denn die Hauptfigur verliebt sich nicht immer gleich unsterblich in den richtigen und es ist nicht gleich alles Friede-Freude-Eierkuchen. Und auch dieses Mal fällt sie ein wenig aus dem Muster. Denn der Held in "Racing Savannah" ist kein Held. Ich meine hey, ich wollte dem Kerl zwischendurch wirklich eine runterhauen. Denn er ist nicht der Traummann in schillernder Rüstung, der ohne wenn und aber für seine Auserwählte einsteht. Dieses Love-Interest ist anfangs egoistisch und verletzend. Und muss erst lernen, zu sich selbst zu finden und für das, was er will einzustehen. Das hat ihm als Charakter eine ordentliche Schippe an Tiefe eingebracht und macht ihn für mich um einiges sympathischer und authentischer. Denn von perfekten Traummännern habe ich wirklich genug gelesen.

Natürlich ist "Racing Savannah" immer noch ein Jugendbuch unter vielen und tut auch nicht wirklich viel, um an Besonderheit herauszustechen. Aber hey, seien wir mal ehrlich. Warum lieben wir als Leser denn diese romantischen, teilweise kitschigen und äußerst dramatisch gestalteten Jugendbücher? Bestimmt nicht, weil sie so außergewöhnlich und ernst sind. Man kann einfach für ein paar Lesestunden abschalten und sich in seine Jugend zurückträumen bzw. davon träumen, dass es uns noch einmal genauso ergeht.
Und das schafft "Racing Savannah". Es ist romantisch, bringt zu theatralischen Seufzen, pubertären Kichern und mitfiebern. Ein schönes Jugendbuch.