Rezension

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Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

"Die Insel der besonderen Kinder" sehe ich irgendwo zwischen drei und vier Sternen. Eine nette Geschichte von besonderen Waisenkindern aus der Nazizeit, die über fantastische Gaben besitzen. Jacob's Großvater erzählt ihm wundersame Märchen, die Jacob lange Zeit für wahr hielt. Schließlich beweisen die Fotos, die sein Großvater ihm zeigte doch dessen Existenz. Doch je älter Jacob wird desto unwahrscheinlicher erscheinen ihm die Geschichten, bis zu dem Zeitpunkt an dem Abe auf tragische Weise stirbt.

Mir gefiel der Schreibstil von Ransom Riggs ausgesprochen gut. Er war angenehm und flüssig zu lesen, sodass ich in einen stetigen Lesefluss fand. Auch die Idee der besonderen Kinder und ihre Gaben, gefielen mir im Grunde ganz gut, dennoch konnte ich mich nicht zu vier Sternen durchringen, da mich das Buch insgesamt einfach nicht begeistern konnte.

Im Mittelpunkt und auf vielen Seiten stehen alte Fotos, die der Autor von Sammlern und Archiven zusammen getragen hat. Diese Fotos haben etwas an sich, was mir persönlich das "Fantastische" an der Geschichte genommen hat. Ich fühlte mich stark an Die Entdeckung des Hugo Cabret erinnert, wo ebenfalls alte Aufnahmen, den Großteil der Geschichte ausmachen. Die Handlung hängte sich quasi von einem Foto zu anderem, womit ich mich nicht besonders anfreunden konnte.

Ich kann nicht behaupten, dass die "Insel der besonderen Kinder" besonders empfehlenswert ist, allerdings ist es ein netter Roman, der auch keine wahnsinnig große Enttäuschung ist. Begeistern konnte mich der Autor leider nicht wirklich. Zwar sind seine Figuren und Charaktere sympathisch, dennoch waren sie für mich weit entfernt und ich konnte keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen. Jacobs Beziehung zu Emma empfand ich als störend, die Beziehung zu seinem Großvater jedoch wunderbar und gefühlvoll beschrieben.

Nach wie vor schwanke ich zwischen drei und vier Sternen, da die Fotos wirklich etwas Besonderes an sich haben und der Autor einen wundervollen Schreibstil besitzt. Dieses Besondere spiegelt sich für mich leider nicht in der Geschichte selbst wieder und da es scheinbar eine Fortsetzung geben wird und ich keinerlei Neugier verspüre wie es weiter gehen soll, belasse ich es bei einem warmen: Wirklich sehr nett, aber es gibt Besseres. Für mich hätte die Geschichte mit diesem einen Band enden können und das wird es wahrscheinlich auch. Leider weckt der Autor was, mich angeht, kein weiteres Interesse.

" Ich lief nicht weit, spazierte nur gemächlich um den Garten herum und betrachtete den Himmel, der jetzt klar war und an dem Millionen Sterne funkelten. Sterne waren ebenfalls Zeitreisende. Wieviele dieser uralten Lichtpunkte waren wohl der letzte Nachhall längst vergangener Sonnen? Wieviele waren bereits geboren, aber ihr Licht war noch nicht bei uns eingetroffen? Wenn alle Sonnen außer unserer heute Nacht erloschen, wie viele Menschalter würde es dauern, bis wir merkten, dass wir allein waren? Ich hatte immer gewusst, dass der Himmel voller Geheimnisse steckt - bisher hatte ich jedoch nicht geahnt, wie viele es auf der Erde gab."