Rezension

Miss Summersteen ermittelt wieder

Der Zug aus Enfield - Nathan Winters

Der Zug aus Enfield
von Nathan Winters

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext: „Kurzentschlossen verschiebt Celeste Summersteen ihre Heimreise, um Inspector Edwards bei der Suche nach dem entflohenen Osbert Pudley zur Seite zu stehen. Doch der Verbrecher bleibt verschwunden und Pinkerton drängt Celeste nach Chicago zurückzukehren. Da geschieht ein Mord, bei dem Sergeant Fulston in die Schussbahn gerät.
Er ringt mit dem Tod. Während ein brutaler Zugüberfall die Aufmerksamkeit von Edwards fordert, wird Celeste von Fulstons Verlobten gebeten, in London zu bleiben und den Täter zu finden. Schnell ahnen die beiden Ermittler, dass ihre Fälle miteinander verwoben sein könnten. Erneut muss das ungleiche Duo zusammenarbeiten. Dabei geraten sie in einen Strudel aus Rache und Gewalt und bekommen es mit Gegnern zu tun, die nichts mehr zu verlieren haben.“

Zum Inhalt: Ein Zug wird brutal überfallen und eine Waffenlieferung mit den neuersten und präzisesten Waffentypen, der für die Armee bestimmt war geraubt. Inspector Edwards gerät unter Druck, er soll so schnell wie möglich die Waffen finden und die Schuldigen präsentieren, denn ganz London ist in Aufregung und die Schuldigen müssen ja die Iren sein. Während sich Edwards auf die Suche macht, wird sein Sergeant Fulston in einen Mord verwickelt und schwer verletzt. Da Edwards beschäftigt ist, genehmigt er Celeste die Ermittlungen in Fulstons Fall. Schnell stellt sich heraus, dass beide Vorfälle zusammenhängen und dass hinter allem sehr viel mehr steckt.

Der Stil: „Der Zug aus Enfield“ ist der zweite Fall der Chicagoerin Celeste Summersteen in London. Die Fälle sind immer in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander lesbar, natürlich sind die wichtigsten Personen bereits eingeführt und es wird auf vorangegangene Aktionen eingegangen, doch auch ein Leser ohne Vorkenntnisse wird sich schnell zurechtfinden. Erzählt wird dieser spannende Krimi von einem auktorialen Erzähler, der einen beim Lesen in das nebelverhangene London des ausgehenden 19. Jahrhunderts entführt. Wieder wird London atmosphärisch dicht und äußerst bildhaft mit seinen ganzen Schattenseiten und dieses Mal spielen auch die politischen Umstände im Empire eine wichtige Rolle. Der Autor Nathan Winters liefert hier zum zweiten Mal einen äußerst spannenden und actionreichen Kriminalfall und zugleich einen gut recherchierten und authentischen historischen Roman, der seinen Spannungsbogen bis zum Schluss halten kann. Im Vergleich zum ersten Fall, dem Geheimnis der Madame Yin, geht es hier etwas härter und actionreicher zu. Auch dieser Fall wird auch zum Abschluss gebracht, doch wieder wird mit einem letzten Satz auf einen neuen Auftrag für Miss Summersteen hingewiesen, so dass man sich bereits jetzt auf einen weiteren Fall für die ungewöhnliche Detektivin freuen kann.

Mein Fazit: Ein spannender Fall für ein ungewöhnliches Ermittlerduo im viktorianischen England.

 

Ich danke dem Parlez Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.