Rezension

Misslungene Attentate und ihre Folgen

Bis wir uns wiedersehen -

Bis wir uns wiedersehen
von Catherine Bailey

Bewertet mit 4.5 Sternen

 In ihrem Buch "Bis wir uns wiedersehen" von Catherine Bailey erzählt diese die Geschichte von Fey von Hassell, Tochter von Ulrich von Hassell, der genauso wie Feys Mann sich dem Widerstand angeschlossen hat.  Auch wenn es so scheint, denn auf dem Cover ist Fey mit ihren beiden Kindern zu sehen, dass sich alles um Fey dreht, so ist Fey quasi der rote Faden , aber eigentlich ist es ein Stück umfassendes Zeitgeschichte über die politische Situation, das Verhalten der Anhänger und insbesondere der Menschen, die Widerstand geleistet haben sowie deren nicht direkt beteiligten Angehörigen, die in Sippenhaft genommen wurde.  

 Dieses Buch hat mich sehr gefordert und ich habe unheimlich viel über den Widerstand aus Deutschland und Itlalien bzw. auch über die ganzen politischen Verbindungen erfahren.  Die Widerstandskämpfer mussten  so viele Misserfolge einstecken..... kaum zu begreifen, das es es so viele misslungene Attentate gab...Was für mutige Männer...... die dies mit dem Tod bezahlen mussten..... Ich bin auf einige bekannte Namen gestoßen, die lange Zeit noch eine wichtige Rolle in der Politik gespielt haben.....ich habe schon einiges gegoogelt und bin jetzt gerade bei von Weizsäcker doch schockiert...und weiß gar nicht, was ich davon halten soll....

Die Situation in den verschiedenen KZs und sonstigen Einrichtungen, in denen Fee mit den anderen in Sippenhaft genommenen untergebracht worden ist, unterscheidet sich für ihre Gruppe, doch das volle Ausmaß des Grauens wird durch andere Gefangene oder Beobachtungen transportiert. Ich habe eine Menge neues an Informationen bekommen.

Meine Erwartungshaltung, dass ich sehr viel über Fey und ihre Jungen erfahren würde, wurde enttäuscht, da Feys Geschichte für mich an vielen Stellen unterging unter der Flut an historischen Informationen......... es war ein sehr informatives  wahnsinnig gut recherchiertes Buch mit Sachbuchcharakter...... An einigen Stellen kommt Fey durch, in dem sie über die Liebe zu Alex erzählt, von ihren Kindern aber insbesondere auch als sie das Treffen mit ihrem Denunzianten schildert. Vielleicht ist dies aber genauso gewollt..... von der Autorin, von den Hinterbliebenen auch der anderen Familien, wo die Autorin penibel Informationen gesammelt hat....

Es ist ein Roman mit Sachbuchcharakter, der mich mitgenommen hat, in ein oft in den Hintergrund gedrängtes Stück Zeitgeschichte, was nie in Vergessenheit geraten darf und viel mehr in unser Bewusstsein gerückt werden müsste.