Rezension

Misty und die Wahrheit

Die Macht der Seelen - Misty Falls - Joss Stirling

Die Macht der Seelen - Misty Falls
von Joss Stirling

Bewertet mit 5 Sternen

Misty Falls macht sich gemeinsam mit Uriel auf den Weg nach Kapstadt. Dort in Südamerika soll Uriel auf seinen Seelenspiegel stoßen. Misty freut sich, dass sie dabei sein darf, ist es doch etwas ganz besonderes, wenn die beiden sich das erste Mal begegnen.
Der Seelenspiegel von Uriel, Tarryn, betreut eine Debattierrunde, von denen Ariel der beste Teilnehmer ist.
Mistys hervorstechende Gabe ist die Wahrheit. Sie ist nicht in der Lage, eine Lüge auszusprechen und wenn sie gerade ihre Gabe nicht im Griff hat, dann weitet sich diese Eigenheit auf die sie umgebenden Personen ab, die dann ebenfalls schonungslos die Wahrheit sagen.
Als Misty das erste Mal auf Ariel traf, findet sie ihn unheimlich attraktiv und charmant. Die Leute von sich einzunehmen, charmant zu sein, ist die Gabe von Alex, der ebenfalls ein Savant ist, eine Person mit besonderen Eigenschaften.
Misty und Alex kommen nicht gut miteinander aus und so ist nach einem Zwischenfall Misty froh, wieder nach Hause, nach England fliegen zu können.
Aber das Finale der Debattierrunde wird in Cambridge stattfinden und sie weiß jetzt schon, dass Alex dann auch wieder dabei sein wird.
Erst bei diesem Wiedersehen erfahren beide, dass sie der jeweilige Seelenspiegel des anderen sind. Sie können es nicht glauben, gehen aber voll darin auf.

Aber es ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn Unheil droht durch einen Mörder, der schon einige jugendliche Savants getötet hat. Er hat ein bestimmtes Muster entwickelt und von diesem ausgehend, fallen Alex und auch die Freundinnen von Misty ins Schema des Mörders. Wer kann es sein, ebenfalls ein Savant und auf wen hat er es abgesehen?

Während die Savants und auch die Polizei den Mörder suchen, kommen sich Misty und Alex immer näher. Sie können ihr Glück gar nicht fassen. Die kurze Zeit, die ihnen bleibt, bis Alex wieder zurück nach Südamerika muss, nutzen sie intensiv, bis sie eine Begegnung fast auseinander bringt.

Was für ein Glück, dass die Autorin doch nicht dabei geblieben ist, nur eine Trilogie zu schreiben. Es gibt noch sie viele Personen von der Benedict-Familie, die mit einem Buch gewürdigt werden können und andere Savants, dass die Reihe eigentlich noch eine ganze Weile laufen könnte.
Ich für meinen Teil liebe diese sie.
Die Verschmelzung von Jugendliebe und Geheimnisvollem spricht mich voll an, auch wenn ich so gar nicht mehr in der Zielgruppe liege.

Misty ist eine sympathische Protagonistin, die es mit ihrer Gabe nicht so leicht hat, verbreitet sie doch das ein oder andere mal ungewollt Chaos. Es läuft eben nicht immer gut ab, wenn sich alle die Wahrheit an den Kopf knallen, nicht jeder verträgt sie. Ganz abgesehen von den Peinlichkeiten, die ihr passieren, wenn sie immer die Wahrheit sagt und einfach an unpassender Stelle die Klappe zu halten, liegt ihr auch nicht wirklich. Auf diese Art und Weise "durfte" sie auch schon öfters die Schule wechseln als normal.

Alex, der mit 3 Jahren wegen seiner Andersartigkeit von seinen Eltern verstoßen wurde, hat sich trotz Waisenheim und verschiedenen Vermittlungen zu einem ausgesprochen netten und offenen Jungen entwickelt. Er hat Freunde, von denen er angesehen und geachtet wird, und doch haftet seiner Meinung nach der Makel seiner Herkunft an ihm. 

Mit diesem Roman führt die Autorin Joss Stirling ihre Reihe "Die Macht der Seelen" weiter, sehr zu meiner Freude. Wie schon in den Vorgängerbänden geht es um die Savants, die mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattet sind und der Suche nach ihren Seelenspiegeln. Diese Suche läuft meist nicht ganz geradlinig ab, wie auch in diesem Band. 
Hinzu kommt ein Tick Krimi, der die Story noch ein wenig abrundet und spannend macht, denn natürlich sind die Protagonisten dabei mit eingebunden.
Man erhält mit diesem Buch nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern greift auch gleich einen Hauch Fantasy mit ab und ist mittendrin in kriminalistischen Ermittlungen. Langweile findet man jedoch nicht vor.

Es ist ein schöne unterhaltsame Story mit sympathischen Protagonisten, die man einfach mögen muss. Die ganze Benedict-Familie ist dazu gemacht, dass man sie mag, man kann gar nicht anders.
Mich hat dieses Buch wieder mitgerissen, ich konnte das Buch ganz schlecht aus der Hand legen. Ich hoffe doch, dass die Reihe jetzt noch beliebig weitergeführt wird, Potenzial ist noch immer reichlich vorhanden.

Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter.