Rezension

Mit Anlaufschwierigkeiten

Die Galerie am Potsdamer Platz - Alexandra Cedrino

Die Galerie am Potsdamer Platz
von Alexandra Cedrino

Ich muss gestehen, dass ich das Buch ca nach 70 Seiten gerne abgebrochen hätte. Die Protagonistin ist in meinen Augen so dermaßen naiv, störrisch und kindisch, dass ich meine Zeit eigentlich nicht mit dem Buch weiter verbringen wollte. 
Ich habe es beendet und muss sagen, dass ich sehr froh darüber bin. Die Protagonistin Alice macht eine wunderbare Wandlung durch, und manche Charaktere, wie Ihre Tante, würde ich trotzdem gerne aus dem Buch rausschreiben...
Die Zeit kurz vor der Wahl Adolf Hitlers ist turbulent, an jeder Ecke merkt man die schwelenden, politischen Konflikte, die sich auch in die eigenen vier Wände ziehen. Es ist ein Roman voller Wendungen, Alkohol, Drama und einem Weg zur eigenen Persönlichkeit. 
Manko ist in meinen Augen trotzdem das nicht ganz auf den Punkt gebrachte Thema Kunst. Es wird hier und da an einigen Stellen angeschnitten, aber eine richtige Vertiefung findet nicht statt - hier gehe ich davon aus, dass es in den kommenden beiden Teilen noch mehr in den Vordergrund gerückt wird.
Die Galerie am Potsdamer Platz ist als Trilogie angedacht und ich freue mich wirklich darauf, Alice auf ihrem weiteren Lebensweg zu begleiten.