Rezension

mit einer der überraschendsten Bände aus der Reihe

Das Erbe der Macht - Band 23: Engelsfall - Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Band 23: Engelsfall
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

Andreas Suchanek, Erbe der Macht, 23, Engelsfall

 

Jen wird plötzlich von einem Fluch getroffen und verliert das Bewusstsein, mit jeder Stunde geht es ihr schlechter, sodass Kevin und Alex in die Vergangenheit springen müssen, um den Fluch zu brechen. Doch H.G. Wells ist genauso wenig auffindbar wie seine Zeitmaschine und ausgerechnet Moriarty stellt den beiden ein Artefakt zur Verfügung. Was er wohl damit bezweckt?

Clara, Leonardo, Grace, Anne und Tomoe sind mit der in einem Bernsteinmonolithen gefangenen Archivarin auf einer Insel gelandet. Sie finden einen Mentiglobus und machen eine unglaubliche Entdeckung, die alles in Frage stellt, was sie bisher angenommen haben.

 

Band 23 „Engelsfall“ hat es in sich und ich muss sagen, es ist mit einer der unglaublichsten Episoden, die ich in dieser Reihe gelesen habe. Ist es möglich, dass mich der Autor auch nach 23 Bände überraschen kann? Auf jeden Fall, und mit dieser Wendung habe ich überhaupt nicht gerechnet, aber genug... ich will nicht spoilern.

Wie nicht anders zu erwarten ist der Erzählstil auch hier wieder locker und modern, die düstere Story lässt sich wunderbar lesen, die Kapitel sind nicht zu lang und die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten erzählt, dazu kommen kleine Kapitelcliffhanger, die neugierig machen und den Leser veranlassen, das Buch gar nicht aus der Hand zu legen.

Immer wieder bewundere ich die ausgefallen Settings inform von Splitterwelten und anderen Reichen, die sich der Autor ausdenkt. Wunderbar detailliert und bildhaft beschrieben, konnte ich mir einen guten Eindruck von dem Splitterreich machen, in dem Shairi und Kenon, einige Überlebende von Iria Kon, gestrandet sind und die Welt zu ihrer machen, natürlich nicht ohne auf diverse Hindernisse zu stossen. Aber auch das damalige Venedig war gut beschrieben.

 

Weiterhin arbeitet der Autor seine Figuren lebendig und facettenreich aus, egal ob neu eingeführt wie Finn, Shairi oder Kenon, oder die „alten“ Freunde und Feinde, ich konnte mir jede einzelne Person gut vorstellen.

 

Die Story ist spannend, überraschend und abwechslungsreich, sie hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und neben der durchgängigen Spannung kam hier auch eine wahre Gefühlspalette zum Vorschein. Kevin ist gefangen in seiner Trauer, blockt alles und jeden ab, sodass er sich auch zu einem Fehltritt verführen lässt.

Es gibt ein Wiedersehen mit Marco Polo. Ich fand es seinerzeit schade, dass wir so wenig von dem Unsterblichen gelesen haben und umso mehr habe ich mich gefreut, einen weiteren Einblick in diesen charmanten und amüsanten Charakter zu bekommen.

Und natürlich konnte ich auch wieder mit Leonardo, Clara und Alex mitfiebern, die ihre Aufgaben zu erfüllen haben.

 

Wer die Reihe immer noch nicht kennt, sollte das schnell ändern, denn ich bin absolut begeistert von der Vielfalt, den Charakteren und den vielen überraschenden Wendungen. Die Reihe baut aufeinander auf, deswegen kann „Engelsfall“ nicht eigenständig gelesen werden.

 

Das Cover ist wieder ein absouter Hingucker und passt zur Reihe.

 

Fazit: mit einer der überraschendsten Bände aus der Reihe. 5 Sterne.