Rezension

Mit Faltboot über Ozeane

Der Flussregenpfeifer -

Der Flussregenpfeifer
von Tobias Friedrich

Bewertet mit 3 Sternen

Im Jahr 1932 beginnt Oskar Speck eine unglaubliche Abenteuerreise in seinem Faltboot „Sonnenschein“. 

In Ulm ohne Job gestartet erhofft er sich in Zypern einen Job zu finden, mit dem er seine Schulden begleichen kann. 

Schnell wird die Reise von einer namhaften Brauerei seines Heimatortes als Werbemaßnahmen erkannt und ein „Wettbewerb“ daraus gemacht. Dass Oskar einen Vorsprung hat interessiert dabei erstmal niemanden. Wie es das Karma dann so will trifft unser Reisender, der bald als Flussregenpfeifer bezeichnet wird, auf weitere Gesellen, die die Donau bis nach Zypern abfahren. 

Zypern beginnt für Oskar als Jobperspektive,  wird im Laufe von Tobias Friedrichs „Der Flussregenpfeifer“ aber nur eine erste Zwischenstation. Denn innerhalb von 7 Jahren schafft es Oskar bis nach Australien. Welche Abenteuer er dabei erlebt wird bildhaft beschrieben und mit einigen Perspektivwechseln, die aus Zukunft und Vergangenheit berichten, untermalt. 

 

Dieser Abenteuerroman ist Friedrichs Debüt. Dabei hat er sich Oskar Specks wahres Abenteuer als Grundlage herausgesucht. Der Abenteurer durchleidet Hunger und Durst, lernt Menschen allerlei Gemüter kennen, bekommt Malaria und stirbt fast. 

Der Schreibstil ist eine Mischung aus kühl und aufgeregt. Ein nüchterner Pragmatismus wechselt sich mit einer emotionale Ader ab.  

Besonders die manchmal wunderschönen Sätze, die wie gemeißelt oder gemalt auf mich wirkten und das Geschehen und die Tropen lebendig werden lassen, haben mir gut gefallen.

Oskars Abenteuer über 50.000 Kilometer sind auf 512 Seiten beschrieben. Wer des Öfteren  Wanderlust und Freiheitsliebe verspürt, dem könnte dieser Roman gefallen.