Rezension

Mit John auf dem Meer

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens - Tom Barbash

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
von Tom Barbash

Bewertet mit 4 Sternen

"Alles ist besser auf dem Meer", denkt sich Anton , der mit seinem Nachbarn John Lennon einen Segeltörn unternimmt.

Für den Ex-Beatle ist die Tour mit dem Segelboot mit Sicherheit besser als so mancher Tag im Dakota-Building in New York, wo am Eingang seines Zuhauses oftmals hoffnungsvoll Fans warten, um einen Blick auf ihr Idol zu erhaschen.

Wie John Lennons Leben endete, ist bekannt: Ein irrer Fan erschießt ihn am Eingang vorm Dakota, womit dieses Gebäude endgültig genauso bekannt wurde, wie viele der Bewohner es schon waren.

Anton ist ebenso wie John Bewohner des Dakota, allerdings ist nicht er der Promi, sondern sein Vater Buddy Winter, der ein bekannter Fernsehmoderater ist. Nach einem Nervenzusammenbruch war Buddy für eine zeitlang abgetaucht, doch auch für ihn gilt: einmal Showbiz, immer Showbiz. Und hier kommt Anton ins Spiel: er hilft seinem Vater, wieder eine eigene Fernsehshow zu bekommen, und das im Prinzip so lange, bis er merkt, dass er endlich sein eigenen Leben finden muss.

"Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens" ist ein gekonnter Mix aus Vater-Sohn-Beziehungsdrama, Familiengeschichte und Promitalk. Viele Gerüchte und Geschichten die über Lennon und die Beatles kursieren, werden hier aufgegriffen, wie z. B. die Frage, ob Yoko Ono nun wirklich Schuld daran war, dass die Beatles sich getrennt haben.

Der Thema des Buches ist für mich die  Erkenntnis, (fast hätte man es ja schon geahnt) dass ein Promileben nicht nur Zuckerschlecken ist. Tom Barbash bringt die Licht- und Schattenseiten des Berühmtseins auf sehr leise und  einfühlsame Art und Weise zum Ausdruck. Obwohl ich einige Passagen des Buches etwas zu langatmig fand, hat mir die Geschichte um Anton, John und Buddy gut gefallen, nicht zuletzt weil das New-York-Feeling der damaligen Zeit gut eingefangen wurde.