Rezension

Mit kleinen Kritikpunkten, aber insgesamt wieder atmosphärisch und spannend

Das Vermächtnis der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:

Ich habe mich sehr auf den neuen Teil der besonderen Kinder gefreut, aber beim Einstieg ins Buch schnell merken müssen, dass mir die Ereignisse aus dem vierten Teil leider nicht mehr ganz präsent waren. Und da die Geschichte wirklich nahtlos und mitten in einer gefährlichen Situation anschließt, habe ich mich doch etwas schwer getan, wieder in die Geschichte zu finden. Das fand ich echt schade, da es auch keine wirklichen Erinnerungsstützen gegeben hat und ich die erste Zeit wirklich planlos durch die Geschichte geirrt bin.

Mit der Zeit hat sich das aber gegeben und ich war wieder in der Geschichte drin und habe mich gefreut, die bekannten und liebgewonnene Figuren wiederzutreffen und Noor neu kennenzulernen. Ihre Fähigkeiten finde ich ziemlich interessant und auch ihre Hintergrundgeschichte. Aber trotzdem bleibt sie noch etwas im Dunkeln, da die Sache mit der Prophezeiung nur immer in den Raum geworfen, aber nicht weiter aufgedeckt wird.

Ein bisschen schade ist auch, dass die meisten der bekannten Figuren etwas im Hintergrund bleiben. Im Mittelpunkt stehen hauptsächlich Jacob und Noor, vor allem ihren Alleingang am Ende fand ich ziemlich naiv und es war klar, dass sie das in Schwierigkeiten bringen wird.

Prinzipiell war die Geschichte ziemlich spannend, da viel passiert und es auch neue Einblicke in die Welt der amerikanischen Besonderen gibt, auch wenn ich diese etwas oberflächlich fand. Aber es gibt durchaus einige interessante Wendungen und dieses Mal fand ich auch die alten Fotos wieder besser als im Vorgänger.

Der Schreibstil ist wie gewohnt atmosphärisch und bildgewaltig. Man kann sich alles sehr gut vorstellen und durch die Ich-Perspektive auch miterleben.

Das Ende ist auch sehr aufregend und überschlägt sich wieder mal. Das ist natürlich nervenaufreibend, aber insgesamt auch etwas schade, da auch dieses Mal ein gemeiner Cliffhanger zurückbleibt und es irgendwie fast keine neuen Antworten gab. Da hätte ich mir den Abschluss zumindest ein kleines bisschen runder gewünscht und da da Buch auch kürzer ist, als die Vorgänger, wäre auch noch etwas Puffer gewesen.

Aber auch so ist die Ausgangslage für den Folge- und vermeintlichen Abschlussband spannend, da sich alles gewandelt hat und nun die Welt der besonderen erneut dem Untergang gegenübersteht.

Fazit:

Der Einstieg ist nur geeignet, wenn man die Infos vom Vorgänger noch genau im Kopf hat, sonst wird’s echt schwer, da der Autor nahtlos anknüpft und auf Erinnerungsstützen größtenteils verzichtet. Wenn man aber wieder ins Buch gefunden hat, erwartet den Leser wieder eine spannende und atmosphärische Geschichte, die etwas wenig Antworten gibt und deren Ende mit dem plötzlichen und gemeinen Cliffhanger leider wieder etwas zu überhastet wirkt, aber doch auch wieder Spaß macht. Insgesamt gibt es deshalb auch noch 4 Sterne.