Rezension

Mit Skateboards durch die Lüfte!

Uglies - Scott Westerfeld

Uglies
von Scott Westerfeld

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Reiz liegt in der Dystopie sowie in der Sprache: hilft den Jugendlichen englisch zu lernen.

Uglies, Band Eins aus der Ugliesstory (Reihenfolge: Uglies, Pretties, Specials, Extras, Bogus to Bubbly, Shays Story) ist eine typische Jungmädchengeschichte. Es ist sicher nicht das zu empfehlenden Jugendbuch, dafür hat es zu viele Schwächen:

Die soziale Interaktion ist quasi zu vernachlässigen.  Charakterentwicklungen sind, wenn vorhanden, unglaubwürdig. Die Sätze sind kurz. Es kommen Phrasen vor. Auftretende Probleme werden mit spielender Leichtigkeit gelöst. Man spricht darüber und im nächsten Moment hat man eine Idee, die ... zuverlässig funktioniert! Verzweiflung wird behauptet, kommt aber nicht auf. Die Geschichte strotzt vor Klischees.(Held, Heldin, Liebelei, Verrat, Intrige).

Atmosphärisch unterscheidet sich das Buch meines Erachtens nicht entscheidend von Pilcherfilmen. Kein Grund zum Fürchten! Alles in allem, Enid Blyton in modern. Aber hallo, ich habe seinerzeit Enid Blyton gerne gelesen. Und Schneiderbücher und Hanny und Dolly und Lotta in Norwegen und wie sie alle hießen … und kein einziges Buch davon hatte Tiefgang. Tiefgang muss nicht immer. Es funktioniert nämlich trotzdem, wenn man Ideen hat: Und Westerfeld hat sie!

Was mir gefallen hat an Uglies, Band 1, war gerade seine Einfachheit und sein Tempo. Ich mochte es, mit Skatern durch die Lüfte zu fliegen und, da sie magnetisch funktionieren, aufzupassen, wo das Eisen im Boden endet. Denn dann, äh, erfolgt ein Abgang unschöner Art. Klar, mit großer Geschwindigkeit durch die Luft zu rasen ohne Luftwiderstand und andere physikalische Gegebenheiten zu berücksichtigen, ist künstlerische Freiheit. Wenn man schnell bremst oder kurvt, müsste man eigentlich vom Brett fallen, aber wen kümmerts.

Und dass man sich mit 16 einer Schönheitsoperation unterziehen muss und am Ende alle gleich gut aussehen, möglicherweise alle wie Heidi Klum, ist schon eine nette Idee.

Fazit: Auf englisch gelesen ist Uglies eine nette Reihe, me thinks, wo man einfach mal ohne Mühe geradeaus lesen kann, ganz nett unterhalten wird und ein Buch, das man auch seinen Kindern geben könnte, um deren Englischkenntnisse auf Vordermann zu bringen und das sie womöglich nicht langweilen wird. Oh je, das war ein langer Satz: keine Bange, im Buch gibt es solche Sätze nicht! Oder ganz ganz ganz selten.

Kategorie: Jugendbuch: 12 bis 16 Jahre
Verlag: Sos Free Stock