Rezension

Mit Tiefgang

Ans Meer
von René Freund

Bewertet mit 3.5 Sternen

Anton fährt einen Linienbus. Tagaus, tagein immer die gleiche Strecke und immer die gleichen Passagiere. Dazu der Ärger mit seinem Arbeitgeber, dem eine Anzeige eines Schülers wegen Körperverletzung vorliegt und mit seiner nervenden Mutter. Als eines Tages die krebskranke Carla im Bus zusteigt und ihn bittet, ihr ihren letzten Wunsch zu erfüllen, ist Anton alles egal. Er fährt Carla mit dem Linienbus zu ihrem Geburtsort an der italienischen Küste. Mit an Bord die freiwillig gebliebenen Schulkinder sowie die demente Frau Prinosil, die einfach verschlafen hat auszusteigen. 

Dieses Buch ist nicht das umfangreichste, aber der Inhalt hat es in sich. Hier wird auf besondere Art verdeutlicht, wie das Leben einem so mitspielen kann. Dem Leser wird hier durch Carla verdeutlicht, daß so manche Probleme nicht so schlimm sind, wie man meint. Denn an Carlas Schicksal gemessen wird alles zur Farce. Aber auch Frau Prinosil hält dem Leser vor Augen, wie endlich das Leben sein kann. Durch Anton wird deutlich, daß man auch einmal die unkorrekten Wege gehen sollte. Die Charaktere dieser drei Personen sind einfach herzlich dargestellt. Trotz allem fehlte mir bei diesem Buch ein wenig Schwung. Der Schreibstil ist etwas langatmig.