Rezension

Mit „Wie Monde so silbern“ hat die Autorin eine neuwertige, ausgefallene und Sciencefiction angehauchte Story erschaffen

Die Luna-Chroniken 01: Wie Monde so silbern - Marissa Meyer

Die Luna-Chroniken 01: Wie Monde so silbern
von Marissa Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Die Schreibweise der Autorin ist ruhig gehalten und sehr gut und angenehm zu lesen. Man kann der Geschichte im Gesamten gut folgen und hat teilweise durchaus auch die Charaktere und Gegenden vor Augen, wobei mir noch ein bisschen das mitfühlen gefehlt hat.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, darunter Cinder und Prinz Kai. Von beiden erhalten wir Einblicke, wobei noch am ehesten Cinder tatsächlich Gefühle vermittelt.

Cinder ist ein Cyborg und vom Wesen her sehr ruhig, hilfsbereit, zurückhaltend und liebevoll. Sie hat es in ihrer Ersatzfamilie nicht ganz so einfach und muss einige Hürden überstehen. Dennoch gibt sie nicht auf und versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen. Nach und nach wird sie im Buch immer mehr in eine Intrige hineingezogen, welche schlussendlich ihr gesamtes Leben umkrempelt und ihr auch später noch eine Menge abverlangen wird.

Prinz Kai ist ein freundlicher, liebenswürdiger und sehr offener Charakter. Im Grunde mochte ich ihn sehr gerne, wobei er mir zwar durchaus sympathisch war ich aber dennoch keine Verbindung zu ihm aufbauen konnte. Er war ein Charakter, der wichtig ist für die Geschichte aber dennoch nicht vollständig einen Part übernommen hat. Er war immer wieder nur ein Zwischenpart, der für mich persönlich noch etwas mehr ausgereift gehört hätte.

Auch die anderen auftauchenden Charaktere, bekommen nicht wirklich Leben eingehaucht sondern erhalten für mich persönlich ihren Part und spielen diesen. Mir fehlen einfach sowohl bei den guten, wie auch den bösen Charakteren so ein bisschen die Ecken und Kanten. Niemand – auch nicht in Märchen – ist immer nur Gut oder Böse. Es gibt da immer noch diese Grauzonen, welche ich hier wirklich vermisst habe.

Die Umsetzung der Geschichte ist durchaus mal was anderes. Diese Märchenadaption hat es definitiv was Ideen angeht wirklich drauf, denn wir kommen mal auf eine ganz andere Schiene mit den Cyborgs und „Mondmenschen“. Dennoch war die gesamte Geschichte unheimlich vorhersehbar. Wenn auch zu Beginn die Story noch überraschend, dabei jedoch ruhig verlaufen ist konnte ich persönlich ab dem zweiten Akt des Buches vorhersehen in welche Richtung es geht. Es war einfach klar, wer, was, wo und wie. Prinzipiell ist das nicht immer so schlimm, aber die verschiedenen Entwicklungen konnten mich so gar nicht überraschen, sodass ich etwas enttäuscht war.
Auch konnte mich die Schreibweise in Kombination mit der fortlaufenden Geschichte nicht richtig an das Buch binden. Ich hatte nicht das Bedürfnis unbedingt weiterzulesen, sondern bin nur sehr langsam vorangekommen.

Trotz allem gefällt mir die Grundidee dieser Geschichte noch immer unheimlich gut und den zweiten Band habe ich ja schon im Regal stehen, sodass ich definitiv noch dazu greifen werde. Aber ich musste für mich feststellen, dass nicht jedes Buch für jedermann geeignet sind egal wie gut die allgemeinen Bewertungen ausfallen.

Mir persönlich hätte definitiv ein bisschen mehr Leben in den Charakteren und eine überraschendere Handlung besser gefallen.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Wie Monde so silbern“ hat die Autorin definitiv eine neuwertige, ausgefallene und Sciencefiction angehauchte Story erschaffen die wie man sieht einigen Lesern eine riesige Freude machen kann. Dieser erste Band konnte mich bezogen auf die doch sehr vorhersehbare Umsetzung und die sehr glatten Charaktere leider nicht vollends überzeugen.

Dennoch werde ich dem zweiten Band noch eine Chance geben und schaue ob mich die Reihe nicht doch noch von sich überzeugen kann.