Mit zwei Flügeln fliegt es sich besser
Bewertet mit 4 Sternen
Das Cover:
Sticht ins Auge. Die Farben sind kräftig und mal was anderes. Sie erinnern mich an einen Sonnenuntergang, wenn der Himmel sich rot / pink färbt.
Die beiden Vögel mit dem geöffneten Käfig ergänzen die Geschehnisse im Buch wunderbar.
Meine Meinung:
Bereits mit ihrem Debüt konnte mich Elja Janus bereits von sich überzeugen. Deswegen habe ich nur zu gerne das neue Werk gelesen.
Die Hauptfiguren Sophie und Milo (zusammen Solo) sind sehr unterschiedlich, während Milo aus einer zerrüttelten Familie kommt und mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, ist Sophie Lehrerin an seiner alten Schule. Als die beiden sich Jahre nach seinem Abschluss wiedersehen, funkt es sofort.
Und dies ist auch schon mein größter Kritikpunkt, die Geschichte der beiden entwickelt ich verdammt schnell. Direkt beim ersten Treffen landen die beiden zusammen im Bett.
Und daraus wird dann mehr.
Erst langsam, ja, aber dann immer mehr. Hier fehlte es mir etwas an Tiefe und Aufbau der Beziehung.
Jedes Mal wenn Sophie oder Milo etwas getan haben, was den Anderen verletzt oder stört, reden sie nur kurz darüber, ich hatte das Gefühl, dass sie an der Oberfläche kratzen und nicht tiefer gehen. Zumindest nicht, wenn der Leser es mitbekommt.
Die Geschichte an sich hat trotzdem wunderschöne Stellen " [...] ich rede von Freiheit, vom Sein. Gibt es Menschen, die sich in das Leben wie in den Himmel stürzen und wissen, dass Gegenwind sie am Ende tragen und nicht zerfetzen wird?"
Die Metapher des Vogels mit nur einem Flügel, der einen anderen braucht um gemeinsam zu fliegen zieht sich durch das Buch und verbindet die Geschehnisse wirklich schön miteinander.
Der Schreibstil ist flüssig, ich konnte gut folgen und die Seiten flogen nur so dahin. Die tiefgründigen Stellen hätten mehr Tiefe vertragen und die Gespräche der beiden mehr Raum.
Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte über den Wert des Menschen, unabhängig von seinen Leistungen, Liebe ohne Altersgrenzen, die Freiheit das zu tun was man immer wollte und den Mut Dinge zu tun, die man immer tun wollte.